Also erst noch mal: Das sieht wirklich toll aus.
Ich wohne zwar nicht in einer Wassermühle, meine Schwester aber schon und das seit über 40 Jahren. Sie hat den Müllersohn geheiratet. Ich kenne deshalb solche Mühlräder und Wehre.
Diese Wehre sind so konstruiert, dass man die Schütze hoch hebt, um überflüssiges Wasser abzuleiten. Der Wasserstrom unter dem Schütz spült ihn frei und dies sorgt dafür, dass man ihn wieder ablassen kann. Ein Versenken der Schütze würde hingegen nicht funktionieren, da deren dazu notwendige Aussparungen unterhalb des Wehres recht fix verschlammt wären. Aber, es gibt so was ähnliches, wie du gebaut hast. Das Wehr besteht dann aus Bohlen, die das Wasser aufstauen und überflüssiges Wasser läuft darüber. Hier gibt es Konstruktionen, bei denen man manuell die oberen Bretter entfernen kann, so dass das Wehr überspült wird. Das entspricht deiner Bauweise, macht aber bewegliche Schütze, wie du sie dargestellt hast, überflüssig. Beim Vorbild baut man dazu häufig zusätzlich bewegliche Schütze in einem Bypass oder an der Seite ein, die dann angehoben werden können, wenn dennoch zu viel Wasser ankommt.
Tatsächlich muss mein Schwager bei Starkregen los, um im Wehr solche Bohlen heraus zu nehmen, da sonst im Mühlgraben der Wasserstand so hoch ist, dass die Küche in der Wassermühle zum Feuchtgebiet würde. Das Wasser fliesst dann über das normale Bachbett ab und landet nicht im Mühlgraben. Bei der Wehranlage zur Mühlgrabenregulierung gibt es aber keine beweglichen Schütze, denn die stammt noch aus dem Mittelalter (die Wassermühle ist nachweislich seit dem 13. Jh. in Familienbesitz) und da waren bewegliche Schütze schlicht weg zu teuer.