Beiträge von Harka

    Ich weis nicht, was deine ständigen Entschuldigungen hier sollen, denn deine Modelle sind bestimmt nicht nur für mich absolut sehenswert und beeindruckend. Wir sollten nicht vergessen, dass das TT ist und die Fahrzeuge sich unter einer Streichholzschachtel verstecken könnten, so klein wie sie sind. Die Vergrößerung auf den Fotos zeigt zweifellos kleinste Fehler, aber genau das sind sie auch: kleinste Fehler, die man sonst ohne Lupe gar nicht erkennt. Und nach meiner Beobachtung haben die wenigsten Modellbahner neben ihrer Anlage ein Rasterstrahlelektronenmikroskop zur Modellbegutachtung stehen (auch wenn einzelne so auftreten).


    Wenn hier also ernsthafte Kritik kommt, dann fasse das bitte nicht als Veriss auf, sondern nur als Hinweis, der sich am hohen Niveau des Gezeigten orientiert.

    @rklemmi

    Das hat nur wenig mit der ČSD zu tun, auch in Deutschland waren diese Bahnsteige weit verbreitet. Es kommt halt auf die Epoche an. Die DB hat schon aus Sicherheitsgründen die Bahnsteige angehoben und befestigt, zudem wurden sie dramatisch kürzer. Die Inselbahnsteige verschwanden bei den Nebenbahnen, da die kleinen Bahnhöfe zu Haltepunkten degradiert wurden, niemand mehr dort rangierte, kein Sperrgepäck und keine Ladung mehr bewegt wurde und es auch keine Güterzüge mehr gibt, die man überholen könnte.

    Aber noch in Epoche IV gab es diese Bahnsteige bei der DR, dazu kleine Güterverladungen (Holzhandel, PGH, LPG), der Güterschuppen wurde noch bedient und die Bahn hatte noch eine Gepäckbeförderung.

    Hier mal ein Beispiel: Das ist der Bahnhof in Gräfenhainichen 1982. Es werden gerade die Fahrräder einer Schulklasse entladen, die dorthin ihre Klassenfahrt aus Thüringen machte. Die Strecke ist die absolute Hauptstrecke der DR in Epocche IV. Dort fuhr der Städteexpress und Interzonenzüge auf der Trasse Berlin-Halle-Frankfurt. Gräfenhainichen war damals eine Kreisstadt mit Industrie und dennoch sieht der Bahnhof aus, als stünde er im tiefsten Brandenburg oder der Börde an einer Nebenbahn und nicht an einer Transitstrecke.

    Irgendwie eine komische Vorstellung, wenn man bedenkt, dass hier jederzeit am Hausbahnsteig ein Interzonenzug in ozeanblau-beige mit Vollgas durchrauschen könnte. Das dürfte jedem Sicherheitsbeauftragten von heute nicht nur die Haare zu Berge stehen lassen.

    Darauf kannst du keine einzig richtige Antwort bekommen. In Brandenburg gab es kurze Bahnsteige mit einer Bahnsteigkante und sonst nur Sand und sonst gar nichts. Die meist eingleisigen Kleinbahnen brauchten nicht viel mehr und Hektik oder Termindruck gab es nicht.

    Auch in Thüringen gab es kleine Bahnhöfe an sogar zweigleisigen Strecken, die später nur noch Haltepunkte waren und mitunter sogar ohne Weichen auskamen. Auf jeder Seite der Trasse gab es da einen nicht gar so langen befestigten Bahnsteig und eine noch einiges längere Bahnsteigkante, mehr aber auch nicht. Typische Beispiele dafür sind Dörrberg an der damals zweigleisigen Hauptstrecke durch den Brandleitetunnel, aber auch Martinroda oder Geraberg an der zweigleisig geplanten aber immer nur eingleisigen Hauptstrecke Arnstadt-Ilmenau. In Martinroda gab es sogar ein paar Weichen.

    Auch an der Trasse liegt Plaue und dort baute man einen großen Bahnhof, da dort die Trassen nach von Arnstadt nach Ilmenau und Suhl (damalige Ferntrasse Berlin-Basel) sich trennten. Plaue hat drei Bahnsteige und der Mittelbahnsteig ist ca. 6 m breit und war mal 300 m lang. Die Breite war auch nötig, weil damals eine trockene Unterführung zum Hausbahnsteig führte (die nach der modernen Sanierung bei Regen regelmäßig absäuft - na die Feuerwehr ist gleich um die Ecke). Von den einstmals 10 Gleisen sind heute aber nur noch drei übrig. Der Werksanschluss zur Ziegelei und die beiden Güterverladungen sind weg.

    Kurz: Die Anforderungen und Betriebsabläufe haben sich in den letzten 150 Jahren sehr verändert. Es gab und gibt kleine Haltepunkte mit nur wenigen Metern befestigter Bahnsteiglänge genauso wie es große Bahnhöfe an der gleichen Trasse gibt, obwohl die zugehörigen Orte dafür nicht den Grund liefern (Plaue war nie mehr als eine Kleinstadt und hatte nur kleine Unternehmen zu bieten).

    In England fand die industrielle Revolution früher statt. Somit war dort Eisen und Stahl als Träger bzw. Baustoff früher und vor allem leichter verfügbar als in Deutschland. Stahlträger kosteten im 19. Jh, der guten alten Gründerzeit, aus der solche Fabrikgebäude gerne stammen, noch viel Geld und er war schwer zu transportieren. In England hatte man frühzeitig ein dichtes Eisenbahn- und Schifffahrtskanalnetz, auf welchem man die Träger transportieren konnte, in Deutschland damals eher nicht. Das bescherte uns in Deutschland solche imposanten Fehlkonstruktionen wie die Göltzschtalbrücke, als man auf der Insel längst Erfahrungen mit Stahlkonstruktionen hatte.

    Auch später litt Deutschland immer unter seiner Rohstoffarmut, was uns bis nach dem Krieg viele steinerne Brücken z.B. beim Eisenbahnbau oder den Autobahnen bescherte. Mit gebrannten Ziegeln hatte man reichlich Erfahrung. Im Gegensatz zu Natursteinen waren Backsteine nicht nur in Norddeutschland leicht verfügbar und auch sonst billig zu haben. Ganze Stilepochen wurden nach ihr benannt: die Backsteingothik zum Beispiel. Ab dem 18. Jh. konnte man zum Beispiel Kirchen oder ihre Erweiterungen aus Backsteinen quasi im Katalog bestellen. Ein Beispiel dafür ist die Lutherkirche in Apolda.

    Industrielle Zweckgebäude entstanden deshalb ab der Gründerzeit zumeist aus billigen Backsteinen, was den Erbauern damit einen reichen Erfahrungsschatz bescherte. Stahl und Steine haben hingegen mitunter unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten, was ihre Verbindung immer schwierig werden lies.

    Der Gebäudesockel war in Deutschland auch ein wichtiges Stilelement. Er war nötig, weil nicht nur in Deutschlands Tiefebenen der Grundwasserspiegel sehr hoch ist. Deshalb gibt es in Meckelburg ja auch kaum Keller in alten Gebäuden auf dem Lande. Die waren immer feucht und somit als Lagerraum für Lebensmittel unbrauchbar. Mit dem Gebäudesockel wurde eine Wassersperre in den Wänden verbaut, ganz gerne bei kleineren Gebäuden einfach so, dass man in ca. 80 cm Höhe (außerhalb des Spritzwasserbereiches) eine Lage Teerpappe ins Mauerwerk einbaute.

    Bei einstöckigen Torhäuschen kann man das so machen (auch wenn jeder Maurer da mit den Augen rollt), ich hatte eher das Fabrikgebäude im Hintergrund gemeint. Fensterbänke erkenne ich aber auch beim Torgebäude.

    Tatsächlich wurde beim Vorbild auch schon mal auf den Fenstersturz verzichtet, wenn Metallrahmen für die Fenster zum Einsatz kamen oder T-Träger eingemauert wurden. Letztere sind von außen nicht immer erkennbar.

    Ich würde vorher mal nachsehen, ob die Lager ausreichend gefettet sind. Dazu ist kein größerer Eingriff nötig.

    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, bei dem Preis sollte das Modell anders klingen.

    Die Lok war die meiste Zeit ihres Lebens nicht als echte Schnellzuglok unterwegs und war ja auch als solche nie gedacht. In Rostock beförderte sie als S-Bahn Arbeiterzüge zum Hafen, im Werratal fuhr sie auf der ehemals gut ausgebauten Transitstrecke beschleunigte Personenzüge (heute Regionalexpress genannt), in Berlin war sie auch nur im Umland als Nahverkehr tätig. Ein echter Nachteil wurde ihre Achslast von knapp über 20 t, was ihren Einsatz auf Hauptstrecken beschränkte, allerdings waren die eingleisigen Strecken Erfurt-Meiningen oder Plaue-Ilmenau auch Hauptstrecken, obwohl auf der Strecke nach Ilmenau sich planmäßig keine Schnellzuglok hin verirrte und es auch sonst dort keinen Schwerlastverkehr gab.

    Auf den eher kompakten Heimanlagen dürfte die kompakte Lok jedenfalls so manchen Eilzug vorbildnah bespannen, für eine 01 muss man ja auch erst mal den Platz haben.

    BR 62 - das Vorbild

    Ende der 1920er Jahre als Einheitspersonenzuglok von der DR geplant und gebaut, sollte sie den Vorortverkehr mit guten Sprinteigenschaften beschleunigen und auf Hauptstrecken Züge bespannen, die wir heute als Regionalexpresse bezeichnen. Die Lok litt unter dem Problemen der Weltwirtschaftskriese und dem damit einhergehenden langsameren Ausbau der Trassen auf 20 t Achslast. Zudem wurde die Konkurrenz durch die Dieseltriebwagen in diesem Bereich immer größer. Außerdem besaß die noch junge DR reichlich nicht gar so alte Länderbahnschnellzugloks mit zumeist geringerer Achslast, die auch ganz gut in das Einsatzspektrum der BR 62 passten, aber wegen der geringeren Achslast großzügiger einsetzbar waren. Deshalb wurden die 1928 gebauten Loks nur zögerlich abgenommen und nach nur 15 Exemplaren die Beschaffung 1932 beendet. Zum Einsatz kam sie im Raum Düsseldorf, Sassnitz und Meiningen.

    Nach dem Krieg verblieben acht Exemplare bei der DR und sieben bei der DB, die sie als Splittergattung aber schon bis 1956 ausmusterte. Bei der DR erfolgten Stationierungen in Meiningen (Werratalbahn), Berlin (Sputnikzüge), später Rostock (was das Modell mit Revision 1967 auch darstellt), später Wittenberge, Berlin und zum Schluss Frankfurt/Oder. Als letzte und einzige Lok erlebte die 62 007 noch die Epoche IV und erhielt die Nummer 62 1007-4, bevor auch sie 1972 ausgemustert wurde. Sie ist bis heute erhalten geblieben und steht im Eisenbahnmuseum Bw Dresden-Altstadt.


    Das Modell

    Piko zeigt einmal mehr Modellbau auf höchstem Niveau. Alle Zurüstteile sind montiert, aber für den Vitrieneneinsatz können weitere montiert werden. Einzig eine Abdeckung für den Kohlenvorrat kann bei fahrenden Modellen ergänzt werden, Fotos davon konnte ich nicht finden.

    Der Antrieb erfolgt auf den hinteren Kuppelradsatz, alle anderen Räder werden nur über das Gestänge oder die Reibung mitgenommen. Beide Räder des angetriebenen Radsatzes haben Haftreifen, was der Lok auch auf Grund ihres ordentlichen Gewichts von 165 gr ausreichend Zugkraft verleiht.

    Das Modell fährt bis 80% der Höchspannung sehr leise und sicher durch alle Weichen- und Kurvenkombinationen des Bettungsgleises. Darüber ist zunehmend deutlicher der Motor zu hören, allerdings überdecken angehängte Wagen mit ihren Laufgeräuschen dies fast völlig. Der Vorläufer reagiert empfindlich auf in der Höhe schlecht verlegte Gleise.

    Bei drehenden Rädern kommt der filigran nachgebildete Barrenrahmen des Originals mit seinen Durchbrechungen sehr gut zur Geltung.

    Der Führerstand ist sehr gut nachgebildet mit farblich abgesetzten Handrad (Regler) und detailierter Kesselrückseite.

    Eine Kurzkupplungskinematik gibt es nur hinten, einen NEM-Schacht vorn und hinten.

    Die Geschwindigkeit lässt sich fein regeln und bei 80% der Nennspannung erreicht das Modell mit und ohne angehängten Zug eine vorbildlich wirkende Geschwindigkeit.

    Am Ende geht es ums Geld, aber um wessen? Ich habe hier bisher keine dahingehende Diskussion gelesen und wer da was an irgendeinem Stammtisch von sich gegeben hat, weis ich auch nicht. Ich will es auch gar nicht wissen. Mit Stammtischparolen macht zwar gerade eine Partei viel von sich reden, aber seien wir mal ehrlich, wahr ist davon so gut wie nichts und aus dem Zusammenhang gerissene Details sind nicht selten in ihrem neuen Kontext einfach nur Lügen. Politische Statements haben hier nichts verloren und dem Weltfrieden werden wir hier auch nicht näher kommen. Wer hier wann und wo was wofür auch immer gespendet hat, ist allein deren Sache. Bei näherer Betrachtung zerreißen sich nicht selten die Personen darüber das Maul, die mit der Sache gar nichts zu tun haben, nie was gespendet haben und nur den Besserwisser herauskehren wollen. Fundierte Vorurteile sind aber dennoch nur Vorurteile und "man weis ja" und "man hat aus gut unterrichteter Gerüchteküche gehört" ersetzen keine Tatsachen.


    Es war ironischerweise Karl-Eduard von Schnitzler, der sagte und bewies, dass "eine halbe Wahrheit nicht selten eine ganze Lüge ist." Den Satz hätte er sich mal lieber selber über seinen Spiegel gehängt, aber wahr ist er dennoch.


    Um es mal etwas kürzer zu formulieren: Wer hier nur rumstänkern will, der mache das bitte in seinem Forum. Wer Straftaten aufdecken will, dem kann ich helfen, dies an der richtigen Stelle anzubringen. Aber bitte dann nicht hinterher über die Gerichts- und Anwaltskosten rumjammern.

    Eine schöne Idee, allein bei den Häusern solltest du die Auswahl überdenken, denn sie haben unterschiedliche Maßstäbe. Auhagens Häuser sind in 1:100 gehalten und somit etwas zu groß, was bei deinem geringen zur Verfügung stehen Platz zusätzlich unglücklich ist. Die Mamos-Bausätze aus dem "Raumzellen"-Programm sind vom Maßstab her besser geeignet.

    Du könntest zusätzlich signifikant Raum gewinnen, wenn du die hinteren Gebäude als Halbrelief gestaltest, sie also in der Mitte durchsägst. Von hinten wird die ohnehin nie jemand sehen, man könnte sie so aber leicht später von innen gestalten.

    Der Mamos-Bausatz vom Bahnhof Klingenberg-Colmnitz ist meiner Meinung nach als Gebäude zu groß und passt auch vom Baustil so wenig wie die Überreste des Bahnhofs Altmittweida in ein Stadtbild.