Die Filigrane Oberleitung Selbst-Bauanleitung

  • Hallo TT-Gemeinde

    Es ist wieder mahl soweit das ich eine meiner Basteleien zum Nachbauen veröffentliche. :hurra:

    Nachdem schon Einigen der Sabber aus dem Mund lief :ling: , und die Stielaugen nach mehr verlangten :ling::ling: , als Sie meine filigranen Oberleitung sahen gebe ich jetzt mahl Tipps zum selber bauen diese Oberleitung.

    Einleitung

    Meine filigrane Oberleitung verdanke ich aufbauend auf Einem „eigentlich“ unglücklichen Zufall!

    Ich bin seit meiner Letzten Eisenbahn -Fahrleitung die ich aufgebaut habe der Meinung, dass die Fahrdrähte zu fett sind und das Gesamtbild negativ beeinflussen. :stop: Denn umgerechnet entsprechen die „Drähte“ mit 0,5mm Durchmesser dem Querschnitt einer größeren Haus- Wasserleitung. :lol1::wand:
    Und auf die Masse bei großen elektrifizierten Gleisanlagen wirkte das für mich wie ein Drahtkäfigäfig.

    Zu Beginn sage ich gleich, dass es eine Gradwanderung des Möglichen ist, diese Oberleitung zu bauen. Da ich durch viele Versuche bis zum Zerreißen des Drahtes alles Denkbare ausprobiert habe.
    Da die Stromabnehmer von Sommerfeld mit derartigen „Prass“ an den Fahrdraht drücken kommt es nicht selten vor das selbst die längeren
    Industriell gefertigten Fahrleitungselemente aus „Stahldraht“ sich nach oben und der Seite weg biegen. Der SA gleitet unter dem Fahrdraht vor, verfängt sich in voller Fahrt im Nächsten Halte- oder Querseil, oder im Ausleger eines Mastes und wird dabei in arge Mitleidenschaft gezogen.
    Oft bedeutet dies ein Austausch des Schleifstückes, oder gar des gesamten SA.
    In meinem Fall zerlegte der SA originalgetreu einen Teil der filigranen Fahrleitung. Die eh schon, was das Zeug wollte halten, gespannt war.
    Nur damit der SA den Draht nicht nach oben durchdrückt. Durch den extremen Zug ist mit der Zeit eine Lötstelle nach der anderen aufgerissen.
    Und mit dieser Tatsache habe ich die gesamte Fahrleitung, fast vollständig, zweimal aufgebaut und stand kurz vor der Verzweiflung. :11::wand:
    Jeder der mit angelegtem Stromabnehmer fährt wird bis hierhin ähnliche Erfahrungen gemacht haben. …
    Ich vermute, dass dies der Grund ist, dass viele mit eingeklappten, oder mit nicht ganz anliegendem SA fahren. Egal ob N, TT oder H0

    Ich wollte aber unbedingt einen Feinen Fahrdraht haben. Ohne Draht wollte ich aber auch nicht fahren.
    Genauso wie viele Erfindungen, welche durch den Zufall entstanden, war mir zufällig beim Reinigen des Schleifstückes der Stromabnehmer aufgesprungen und eine Feder flog auf nimmer wieder sehen weg. :suchen: (Scherenstromabnehmer)
    Mir blieb nichts anderes übrig den Betrieb mit einer Feder fortzusetzen. Natürlich war die halbe Federkraft weg. Aber …
    Es ging!
    Bei halber Kraft fährt der SA trotzdem problemlos ganz aus. Bei der Testfahrt blieb der Fahrdraht kerzengrade. Ohne sich auch nur einen Millimeter anzuheben. Daraufhin habe ich alle Scherenstromabnehmen einer Feder beraubt.
    Wer mich kennt, kennt auch meine (Ex)„kleine Testanlage“. Nicht ohne Grund, in vielerlei Hinsicht, eine Testanlage.
    Auf Dieser hatte ich die ersten optisch zufrieden stellenden Tests mit der neuen Fahrleitung gemacht. Fehlerfrei war aber auch Diese noch nicht. …

    Was ist das da unten wohl?

    "sore dewa mata"

  • Zitat von JR-Fan

    Was ist das da unten wohl?

    Ein optisch etwas "veschwammelter" Stromabnehmer etwa ??? :48:

    Oder war das - "sore dewa mata" - gemeint ?

    Edit:
    ...Ignoro, quid id sibi velit...
    Du mein Japanisch ist gerade mal nicht so gut, da war ich gerade "Kreide holen" :05:

    NeTTe Grüße vom Toni
    Mitglied der IG - Car System und RC in TT

    https://tt-modellbahnforum.de/index.php?attachment/5369-b%C3%A4rchen-gif/

  • Goldrichtig Ein Stromabnehmer. Und zwar meine Umbauform mit einer Feder Mittig und halber Federkraft! So wie in bei der echten Tram halt.
    Toni
    das "sore dewa mata" heißt übersetzt "bis später"

  • Bei meiner Fahrleitung bezieht sich alles auf die Selben Fakten wie beim Vorbild. Der Fahrdraht MUSS zwischen einem Festpunkt und einem Nachspannpunkt abgespannt werden. Wichtigste Vorraussetzung ist hierbei das alle Sommerfeld Scherenstromabnehmer einer Feder beraut werden,
    und alle Einholmstromabnehmer die eine Feder leicht geweitet bekommen. Der Anpressdruck für den Echten Fahrleitungsbetrieb ist in jedem Fall ausreichend! Wer dazu nicht bereit ist kann die Sache, ohne Einbußen, gleich sein lassen.

    Allgemein ist zusagen das sich eine Betriebssicherheit auszeichnet wen der Zickzack, gerade in Kurven, nicht so Extrem ausgeführt wird wie ihn Sommerfeld vorschreibt (Siehe Skizze), sondern man sich in einem kleineren Bereich bewegt.

    Meiner Persönlichen Erfahrung nach ist es am Besten die Fahrleitung, nach der Landschaftsgestaltung zu ziehen.

    Teil 1. Mastbau

    Da es noch keine Auslegermasten für Einfachfahrleitung in TT gibt baue ich auch alle Masten selber.
    Für die Fahrleitungsmasten verwende ich fast ausschließlich Messing. Die Skizze unten zeigt einen Rundmast in Stahlbauform mit einer Verjüngung.
    Daran sind alle gängigen Teile mit dem gewählten Material aufgeführt die bei jedem Auslegermast zur Anwendung kommen.
    Daher gehe ich hier nur einmal auf die Bauteile ein. Die Längenmaße und Abstände sind der Skizze unten zu entnehmen.

    Bleibt nur noch zu sagen, dass ich für Betonmasten 3mm Ms- Rohr von unten bis oben in einem Durchmessen nehme.
    Für Stahlmasten in H-Profil verwende ich ein Messing H-Profil von 3mm x 3mm.
    Für die Befestigung in der Anlagenplatte, sollte diese die Stärke von 10mm nicht unterschreiten, habe ich meine Masten um die Plattenstärke verlängert,
    und einfach über eine „Presspassung“ in die Platte geklopft. Bei mir hat sich da bei einem 3mm Mast, ein 2,5mm Bohrer als günstig erwiesen.
    Der Mast muss an der Kante an der Unterseite keilförmig angefast werden. Er muss auf jeden fall stramm in die Platte gehen. So kann er auch einmal ausgebaut oder gewechselt werden. Sobald der Mast Luft hat, ist das ungünstig. Der Mast müsste eingeklebt werden.
    Ist die Platte dünner, kann von unten ein Stück Ms-Gewindestange in den Mast eingelötet werden. Zur Stabilisierung braucht der Mast dann aber eine angelötete Grundplatte auf der Oberfläche. Siehe Skizze.

    Die Fahrleitungshöhe beträgt im Original 5,5 Meter plus minus ein Paar Zentimeter. Betriebsbedingt kann die Fahrleitung auch auf eine Höhe von
    3,8 Meter herab gesenkt werden. So wie in der Unterführung am Erfurter Hauptbahnhof. Dabei wird der SA fast ganz zusammen gefaltet.
    In der Nächsten Skizze sind die Mindestmaße für einen Ausleger, über Ein Gleis festgelegt. Bei Zweigleisiger Überspannung ist die Doppelte Länge des Auslegers, unter Berücksichtigung des Gleismittenabstandes, anzunehmen.
    Entscheidet man sich für den abgesetzten Stahlmast, bleibt zu sagen das, das dünnere Messingrohr mindestens 5mm in das andere eingeschoben werden muss um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Da die Röhrchen vom bloßen ineinander schieben klappern, ist auf der gesamten eingeschobenen Fläche zu verlöten.
    Jetzt kommt eine der Kniffligen Sachen. Der Ausleger.
    Der vorbereitete Stab für den Ausleger bekommt stumpf auf eine Seite ein Stück Kupferdraht (0,25mm) auf einer Länge von 50 mm mittig angelötet.
    Das so entstandene „T“ wird auf den Tisch gelegt. Der Ausleger bekommt von oben am anderen Ende einen Draht (0,25mm) wie in der Skizze zu sehen im Winkel aufgelötet. Dieser Draht muss kerzengerade sein. Er stützt die Spitze des Auslegers nach unten gegen den SA!
    Wird ein über Zwei Gleise reichender Ausleger benötigt, so ist der Ausleger doppelt so lang wie benötigt anzufertigen. Dieser wird dann mittig
    um 180° umgebogen. Dabei muss ein Spalt in der Stärke des Auslegers entstehen. Dazu nehme ich ein Stück des Ms-Drahtes aus welchem ich die Ausleger fertige und biege den Ausleger darum. Der so entstandene Doppelrohrausleger muss mit 2 Halteseilen abgestützt werden.
    Eins an der Spitze und eins in der Mitte. Dazu nehme ich allerdings aus Stabilitätsgründen 0,3mm starken Kupferdraht.

    Anschließend wird der Ausleger an den Mast gehalten und der 0,25mm Draht mit jedem Ende 1x um den Mast geschlungen und dann dicht um den Ausleger gewickelt. Danach wird der Haltedraht an der Mastspitze (siehe Skizze) 1x um den Mast geschlungen und 3-5x um den Draht gewickelt.
    Dabei ist darauf zu achten das man den Ausleger in der Wage hat. Und ihn nicht nach oben gezogen hat.
    Stimmt die Höhe des Auslegers wird der Ausleger an der Drahtwindung nochmals verlötet. Und gleichzeitig am Mast befestigt.
    Durch verwenden von Löthonig wird das Lot so dünnflüssig, das durch die Kapillarwirkung das Lot in alle Ritzen läuft.
    Das Selbe macht man dann auch beim Halteseil. Zum Schluss kommt noch der Seitenhalter an den Ausleger. Siehe Skizze er bekommt am ende eine halbrunde Biegung über den Ausleger und wird verlötet. Danach wird aus der Vertikalen in die Schräglage auf Fahrdrahthöhe gebogen.
    Zugrichtung beachten! Im Zickzack sind die Halter abwechselnd links und rechts zu setzen. Der Halter steht immer nach der Außenseite des Knickes
    Durch sparsamen Umgang mit dem Lot und etwas Übung hat man dann einen gut detaillierten Fahrleitungsmast.
    Bei Bogenabzügen ist der Mast allerdings nicht ganz so hoch auszuführen, da es kein Halteseil gibt.

  • Moin Tobi, also wenn ich die Skizze sehe und das Depot :ling: ,komme ich schon ins schwitzen,weil ich das bestimmt mit meinen Knuppelfinger net so hin bekommen würde,da würde es viel AUA bei mir machen.Ich habe ja schon zutun mit meinen Fahrzeugen,da gibt es ja auch einigemale aua,aber super :danke: man lernt halt nie aus.

  • Da ich schon vom Bogenabzug anfange mache ich da auch weiter.

    Teil 2. Bogenabzug, Quer und Kettenseile aufhängen

    Der Bogenabzug ist wie in der 1. Skizze aufzubauen. Der gebogene Fahrdrahthalter ist im original auch gebogen nur nicht ganz so stark. Da die Fahrleitung einige Kilo auf die Wage bringt zieht sie sich nach unten und der Bogenabzug verläuft leicht fallend. So berührt der SA das Querseil nicht. Je nach Zug der auf dem Fahrdraht ist.
    Im Modell ist es nicht so und muss kompensiert werden. Indem der Fahrdrahthalter stärker gekrümmt und länger ist. Der Zug kommt ja direkt wagerecht von der Seite. Und der Stromabnehmer drückt den Fahrdraht gar nach oben durch, sodass der SA sich wieder im Querseil verfangen würde, würde man den Halter gerade ausführen. So kann die Fahrleitung arbeiten ohne das was passiert.
    Da ich jetzt schon mehrmals den Begriff Querseil verwendet habe ist es an der Zeit genauer darauf einzugehen.
    Das Querseil ist wie bei der Eisenbahn dazu da größere Distanzen und mehrere Gleise zu überspannen. Dort wo bei der Bahn Quertragewerke zum Einsatz kommen gibt es bei der Straßenbahn mit Einfachfahrleitung nur das untere Richtseil. Halt das Querseil. Skizze 2.
    Bei Straßenbahnen mit höheren Streckengeschwindigkeiten kommt das Hochkettensystemen wie bei der Eisenbahn zum Einsatz.
    Dazu später mehr.
    Das Querseil wird wie in der Skizze unten zwischen zwei Masten gespannt dabei wird der Draht ein- bis zweimal um den Mast geschlungen und das Ende, welches wegen der Greifbarkeit immer etwas länger als 2cm bleiben sollte zwischen 3 und max. 5 mal um das Querseil gewickelt.
    Dieser Fixpunkt ist so schon sehr sicher und müsste bedingt nicht einmal verlötet werden. Zur Sicherheit empfehle ich, das aber trotzdem zu machen.
    Genauso wie der erste wird auch der Zweite Fixpunkt befestigt und alle anderen Drahtaufhängungen auch. (Auch Fahrdraht- Festpunkte ohne Spannwerk direkt am Mast gespannt)
    Das Querseil muss genügend Spannung haben um das der SA es nicht hoch drückt. Um das zu erreichen ist eine Andrückprobe mit einem Fahrzeug zu machen. Im Idealfall prallt der SA an das Querseil wie an einen Anschlag und gut ist.
    ACHTUNG Bei der Mastsetzung (nur bei von Mast zu Mast direkt gespannten Querseilen) ist darauf zu achten das sich die Masten, vorbildlich, leicht vom Gleis nach außen neigen Durch den hohen Zug des Querseiles werden diese gerade gezogen! Einen genauen Winkel kann ich hier nicht sagen.
    Das ist durch Versuche zu ermitteln.
    Bevor der erste Fahrdraht gezogen wird sind alle Streckenmasten, Bogenabzüge, Querseilverbindungen und alle Flachketten aufzustellen.
    Die Straßenbahntypische Flachkette heißt so, weil Sie horizontal, statt der Hochkette Vertikal, verspannt ist. Die Flachkette wird in Bereichen wo wenig oder kein Platz für Streckenmasten oder einzelne Querseil-Tragewerke ist angewendet. Z.B. Große Plätze oder Mehrspurige Straßen, wo die Bahn mittig drüber fährt. Eine solche habe ich schematisch in einer Skizze festgehalten. In Kurven ist die Flachkette auch sehr nützlich. Durch meist zwei Masten an den Enden und der Mitte kann eine weite Kurve ohne einen Mastenwald überspannt werden. Siehe Skizze. Dabei sind auch zuerst die Kettenseile
    und danach der Fahrdraht zu spannen.

  • Sind nun alle Masten und Querverspannungen aufgebaut kommt die Frage der Epoche der Fahrleitung.

    Teil 3. Fahrdraht spannen und Verfeinerung der Fahrleitung

    Selbst die Straßenbahn hat in gewisser Hinsicht Epochen. :eek: Das gilt auch für die Fahrleitung.
    Wurden zu Anfangszeiten der Tram auf Gitter-Stahlmaste gesetzt, hat man zu DDR-Zeiten auf den Betonmast zurückgegriffen.
    Heute sind fast alle Modernisierten Fahrleitungsmasten wieder in Stahlbauweise Entweder als Sechskantrohr, H-Profil, oder der am meisten verbreitete, Rund-Stahlmast. So wurden auch die Aufhängungen der Fahrleitung verändert.
    Wurden bis zum Ende der DDR die Fahrleitungen meist direkt am Querseil, oder Ausleger befestigt wird der Fahrdraht heute in der Regel an Seitenhaltern (wie bei der Bahn) und ,oder nur am Halteseil, am Ausleger und Querseil aufgehängt.
    Die 1. Skizze unten zeigt genauer was ich meine.
    Auch eine Abgespannte Fahrleitung mit Nachspannwerk war bis zur Wende nicht überall Standart. Z.B. in Gotha auf der Stadtstrecke der Linien 1/4, 2 und 3. Auf der Fortsetzung der Straßenbahn Gotha, der Thüringer Waldbahn (Linie 4) war seit der Eröffnung am 17. 7.1929 von Anfangan eine Hochkettenfahrleitung vorhanden. Heute ist ein Großteil der Strecke komplett modernisiert worden.

    Entscheidet man sich für die Alte Aufhängung ist der Fahrleitungsbau „relativ leicht.“ Am Auslegermast ist dann ein Stück 0,3mm Kupferdraht,
    auf einer Länge von 10mm an den Enden scharf abgewinkelt und die Enden zu Schlaufen gebogen, anzuhängen und zu verlötet.
    Da ich am Anfang von einer gespannten Fahrleitung schrieb ist jetzt ein Mast zu suchen von dem man den Fahrdraht her spannt.
    Der Fahrdraht wird wie ein Querseil befestigt und verlötet. Dazu muss ich sagen, dass der Fahrleitungsabschnitt meiner Erfahrung nach 1,5m nicht zu überschreiten sollte. Da sonst das Nachspannen auf halber Länge nicht mehr ankommen würde.
    Zum verlegen des Fahrdrahtes habe ich einen Zweiachsigen Straßenbahnwagen aus meiner „Flotte“ als Lehre hergenommen. Das hat den Vorteil das ich parallel zum sicheren Schleifbereich, auch die Straffheit des Drahtes ermitteln kann. So gehe ich von Fixpunkt zu Fixpunkt bis zum Spannwerk am anderen Ende. Dabei sage ich gleich. AUF KEINEN FALL den Fahrdraht in der Spannung am Endpunkt befestigen.
    Das Resultat wäre auf kurz oder lang das der Draht gestreckt wird und ausleiert. Daher muss der Draht immer an einem Nachspannwerk abgespannt werden. Zum spannen des Drahtes habe ich einen Metallblock an der Unterseite mit einem Gummituch beklebt und mit Krokodilsklemmen versehen in welche ich den Draht klemme. Das verschafft Freiheit für die Hände. Da ich beide brauche um die Fahrleitung zu bauen.

    An den Fixpunkten in Alter Bauweise wird an der entsprechenden Stelle ein „Hauch“ Löthonig angebracht. Der Draht wird gespannt,
    von unten an das Querseil oder den Ausleger gehalten, mit einem Tröpfchen Zinn, von Oben, verlötet und bei angehaltenem Lötkolben vorsichtig, 1 bis 1,5mm nach unten gezogen. Der Tropfen Zinn zieht sich lang und kühlt aus. Danach den Draht langsam loslassen.

    Bei der Modernen Aufhängung wird am Ausleger, oder Querseil der Fahrdraht- Seitenhalter wie in Teil 1. beschrieben angelötet und gebogen.
    Danach wird der Fahrdraht an den Seitenhalter (0,3mm Kupferdraht) gelötet, ohne den Lötpunkt zu ziehen!
    Achtung! Bei zu langem Anhalten des Lötkolbens kann es passieren, dass der Seitenhalter sich an der Befestigung am Ausleger oder dem Querseil löst.
    Zum Schluss wird das Halteseil (0,25mm Kupferdraht) am Ausleger/Querseil über den Fahrdraht gelötet. Die Enden auf den Fahrdraht herunter biegen und sparsam mit Zinn und Löthonig verlöten. Siehe Skizze. Auf langen Geraden Strecken wird beim Vorbild gelegentlich auch der Seitenhalter weggelassen. Woran das liegt weis ich nicht. Jedoch im Modell bringe ich ihn aus Stabilitätsgründen immer an.

    Für eine Hochkettenfahrleitung gehe ich genauso vor wie bei der Einfachfahrleitung Das Tragseil und die Halteseile sind entspannt eingelötet.
    Würde ich sie spannen, würde der Fahrdraht entspannt werden. Die Skizze zeigt die Befestigungsart der einzelnen Drähte.
    Die letzte Skizze mit Foto zeigt den Aufbau meines Quertragewerkes in Gitterbauweise.

    Nun habe ich alle Kernpunkte meiner Fahrleitung verraten. Der Rest ist eure Sache. Ich sage nur,
    Probieren geht über Studieren. Und Übung macht den Meister.

    Ich hoffe, dass ich wieder gute Anregungen zum Nachbau gegeben habe und würde mich auf Rückantworten freuen, die einen Bastelerfolg, oder Nachfragen nach sich ziehen.

    Bis zum Nächsten Mal :hurra::danke:

  • Hier noch einmal alle Bauformen in Großansicht. 1. Der Auslegermast mit einfachem Quertragewerk auf der anderen Seite, 2. Der Bogenabzug, 3. Das Stahl- Quertragewerk

    Wie gesagt. Mit ein bisschen Übung wird das schon Die Arbeit ist aufwendig aber allemahl ein Hingucker. :gut: