Passivbahners Autobasteleien

  • Ich habe mich immer gefragt, wer so verrückt ist, dass er die mikroskopisch kleinen DDR-Schilder an den Fahrzeugen anbringt. Jetzt habe ich die Antwort.

    Ein kleiner Tipp: Rückleuchten gewinnen sehr, wenn man bei ihnen die Blinklichter mit orange antupft. Beim Wartburg könnte man so sogar die Rückfahrleuchten silbern machen (ich nutze dazu einen Edding-Stift). Den habe ich auch in rot und das rot ist recht hell und somit für die hellen Blinklichter gut geeignet.

  • Hallo Harka, danke für den Tipp. Das habe ich dann auch gleich gemacht, und dabei ist mir auch noch die völlig falsche Anhängerkupplung von Hädl abgebrochen, die ich mangels Länge an die Stoßstange geklebt hatte, was eine völlig falsche Höhe zur Folge hatte. Dann habe ich gesucht und mich erinnert, dass ich mal einen Einachsanhänger gemacht hatte (den ich hier noch nicht gezeigt habe, weil er zu einem kleinen Bastelprojekt gehört, das noch ein bisschen Zeit braucht), und zu dem hatte ich die AHKs für die Zugfahrzeuge gleich mitgemacht. Da war tatsächlich noch eine über, und jetzt stimmt auch die Verbindung zwischen Zugfahrzeug und Wohnwagen.

    Beste Grüße

    Jörg

  • Hervorragende Umsetzung. Genau das habe ich gemeint. Diese kleinen Farbtupfer sind leicht umsetzbar und mir gefällt das so auch besser. Und die Anhängekupplung ist so auch viel besser. Der Anhänger liegt nun gerade auf der Straße. Ich habe dazu schnöden Federdraht aus herausgerissenen alten Kupplungen (die Pehos Platz machen mussten) genommen.

  • Ich gebe zu, die zusätzlichen Spiegel kenne ich so nicht an der Türkante. Eher am Kotflügel ungefähr in Radmitte. Kann aber auch nicht alles kennen. Ansonsten wieder schick gebaut :ok:

    Poldij

  • Hallo Poldij , hatte ja geschrieben, dass das Freelance ist aufgrund der Verfügbarkeit von LKW-Spiegeln. Ich kenne in echt auch nur das Dreibein am vorderen Kotflügel, aber das wäre ein derartiges filigranes Drahtgeflecht, dass das schon ein begnadeter Lötkünstler machen müsste, und ich kann überhaupt nicht löten. Es gab mal gegen Ende der DDR einen Film, wo jemandem ein Schiebedach für seinen Trabant als Gegenleistung für irgendwas versprochen würde, und weil die Versprecher kein Schiebedach hatten, haben sie dem Trabi die Ausstiegsluke eines abgewrackten Militär-W50 verpasst. Der Besitzer des Trabi war nicht glücklich. Und so ungefähr ist der Wartburg zu Zusatzspiegeln vom W50 gekommen.

    Beste Grüße

    Jörg

  • Die Spiegelverbreiterungen mag es in der DDR gegeben haben, aber ich kann mich nicht an sie erinnern. Was es in der DDR aber definitiv gab, waren jede Menge Bastellösungen und Improvisationen, mit der man den Mangel an verfügbaren Zubehör versuchte zu kompensieren. Mein Moped hat einen Seitenständer, den mein Vater in seinem Betrieb zusammenschweißte. Meine tatsächlich originalen Seitengepäckträger meiner S 51 waren die Vorbilder für die von meinem Vater gefertigten Raubkopien davon, die nicht nur meine jüngste Schwester an ihrem S 51 montierte. Ich kenne da so viele Basteleien bis hin zu ganzen Traktoren zum Beispiel mit Trabantmotor (heute würden man das als Rasentraktor bezeichnen).

    Im RFT Arnstadt lieferte ich die Konstruktionsunterlagen um für Trabbies eine Ersatzradhalterung unter dem Kofferraum zu bekommen. Der RFT hatte eine Galvanik und die Teile waren am Ende sogar verzinkt und hatten einen schwarzen Einbrennlack. Das vergrößerte den nutzbaren Kofferraum enorm und wurde zu einer begehrten und nicht offiziellen Kleinserie.

    Mein S 51 hatte zudem Motorradspiegel, die viel stabiler und vor allem größer waren als die Mopedspiegel.

    Was ich damit sagen will ist folgendes: Es gab in der DDR jede Menge Bastellösungen und keinen TÜV.

  • Die Eigenbaubewegung in der DDR ist ein eigenes, ganz weites Feld. Das Landwirtschaftsmuseum in Blankenhain in Westsachsen hat eine sehr große Sammlung von Eigenbautraktoren aus der DDR. Aber auch ganze Autos und Motorräder wurden in der DDR selbst gebaut.

    Darunter steckt ein DKW F2 von 1933, der Aufbau entstand erst nach dem Krieg.


    Ein gewisser Professor Millner hat sich auf Basis von VW-Technik einen Sportwagen gebaut und Porsche 911R darauf geschrieben, trotz nicht vorhandener Ähnlichkeit.

    Rovomobil 1 und 2, erbaut von Eberhard Scharnowski (Fertigstellung 1976) und Klaus Arndt (Fertigstellung 1981) auf der Basis eines VW Käfer bzw. eines VW1600 unter Zuhilfenahme vieler Fremdteile aus der sozialistischen Autoproduktion.

    Simson S180 Four, Eigenbau einer S51 mit vier Zylindern.

    Beste Grüße

    Jörg