Heute findet in Rüdersdorf bei Jakschu der Stammi rund um die Tram-Segmentanlage statt. Jedes Jahr wird ein Thema ausgelobt, in diesem Jahr "Baustelle", was jeder auf seine Weise interpretieren kann. Ich hatte mich vorbereitet, indem ich anfing, Straßenfahrzeuge mit Baubezug zu bauen, und kurz vor dem Stammi wurde ich krank und konnte nicht hinfahren, also zeige ich hier mal, was ich fertigbekommen habe.
An der A9, Abfahrt Bitterfeld-Wolfen, direkt am Autohof steht ein historisches Gespann aus Kraz-Zugmaschine, Zremb-Tieflader und S-100-Planierraupe. Mit 3D-Drucken vom Panzer-Shop.nl (Kraz, Zremb) und einem Resin-und-Ätzteilebausatz von Stepnicka (S-100) habe ich dessen Erscheinung angenähert, aber beschlossen, Abweichungen im Detail, insbesondere bei der S-100 hinzunehmen. Hier das Ergebnis:
Ein zweites Gespann entstand für die fiktive Baufirma Tiefbau Middelsted (tbm) aus einem Tatra 815 6x6 TP, einem Tieflader Cometto ELL-EU (beide Marboe) sowie als Ladung einem Steinbrecher der britischen Firma DAPR (dapr3d.com, sehr interessantes TT-Angebot). Die beiden Marboe-Modelle fand ich sehr frustrierend zu bauen, die Resingussteile waren total verzogen, was im Falle der Achsen (und der Tieflader hat viele davon) es mir praktisch unmöglich machte, die Räder korrekt auszurichten; schafft der Hersteller selbst aber auch nicht, wie das Produktbild des Tiefladers auf der Verpackung zeigt). Beim Tatra gab es auch nur zwei rechte Rückspiegel, weshalb das Gesicht jetzt asymmetrisch ist, die Abgussqualität war generell lausig, und die Montageanleitung war ein Witz. Da mir tiefgründiges Vorbildwissen fehlt, habe ich einen schweren neben sicher unzähligen weiteren Fehlern gemacht, und so sitzt die Ballastpritsche nunmehr stark geneigt und generell falsch auf dem Fahrgestell. Der Steinbrecher von DAPR hingegen war dank ausgezeichneter Bauanleitung, abrufbar als PDF und exakt gedruckter Teile leicht zu bauen.
Apropos Großbritannien: Die Straßenfahrzeugauswahl im Vereinigten Königreich für TT ist so kurz nach dem dortigen Start noch nicht überwältigend, aber wie etliche TT-Bahner bereits gemerkt haben, passen einige ältere Matchbox-LKW mehr oder weniger gut zu TT. Das liegt daran, dass es zu Beginn eine Einheitsschachtel, besagte "matchbox" gab und sich der Maßstab eines Fahrzeugs daran zu orientieren hatte, dass es da hineinpassen muss. Die Modelle waren ein billiges Kinderspielzeug zum Sammeln, und daher wurde zwar einerseits großen Wert auf Wiedererkennbarkeit gelegt (Die Kabinen sind ihren Vorbildern gut zuzuordnen), aber die Gesamtausführung war dann doch etwas primitiv, da das Heck meist ungestaltet ist, es keine Fenstereinsätze gab, Felgen nicht nachgebildet sind usw. Drei von diesen LKW, die im direkten Vergleich mit Tilligs Robur und BTTBs W50 ihre TT-Eignung bewisesen und Fahrzeuge mit Baubezug sind, habe ich im stark bespielten Zustand billig erworben, neu lackiert, mit Decals und Fensterscheiben aus MKK versehen und Details mit Permanentmarkern nachgezogen. Das Ergebnis mag Puristen erschauern lassen, aber mir hat es Spaß gemacht. Es handelte sich um einen Foden-Betonmischer, einen Albion Chieftain, der Zementsäcke transportiert und sogar ein sehr konkretes Vorbild hat (siehe hier) sowie einen Bedford S-Type-Kipper (ein reales Beispiel hier).
Das nächste Fahrzeug ist der DAF 2800 8x8 Betonmischer von Panzer-Shop.nl . Es fällt mir schwer, ein einteiliges Modell zu bemalen und zu verglasen, besser habe ich es nicht hinbekommen, anschließend wurde das Fahrzeug mit Decals und Kennzeichen personalisiert. Es fällt auch auf, dass das Fahrzeug ein wenig babanenförmig ist, da die vorderen Räder nicht den Boden berühren. Am Detailierungsgrad der Panzershop-Modelle gibt es hingegen nichts auszusetzen.
Das nächste Fahrzeug ist ein Tatra 148 S1 von Studio Ali. Das war ein Fertigmodell, von mir hat es lediglich einen Spiegel, Kennzeichen und das Firmenlogo bekommen. Der Firmenschriftzug im Kühlergrill wurde silbern nachgezogen, der Kühlergrill selbst in Wagenfarbe ist vorbildgetreu, da er im Vorbild stark nach unten geneigte Lamellen enthält, die auch im Original den Durchblick von vorn weitgehend unmöglich machen.
Der Kleine auf dem nächsten Bild war ein Bausatz von konstrukteur und Strabber , den mir die Beiden mal geschenkt haben. Noch einmal vielen Dank dafür, und ich hoffe, dass ich ihn nicht komplett versaut habe. Der Bausatz ist sehr durchdacht, besteht nur aus wenigen Teilen, ist aber auch sehr filigran, so dass ich mich nicht getraut habe, an der sehr dünnen Kabine geätzte Spiegel anzubringen. Die Kippmulde ist im leicht gekippten Zustand fixiert, ich plane, den Picco Max auf einem Diorama einzusetzen, wo er tatsächlich Kies abkippen muss.
Dann habe ich noch einen Baukema Grader, Fertigmodell von AP modely mit Firmen-Decals versehen und einen Werklust-Radlader, wieder von Panzer-Shop.nl lackiert und mit Scheiben aus MKK sowie Decals versehen:
Baustelle ist ein wirklich vielseitiges Thema, und das Eine oder Andere dazu hatte ich auch zuvor schon gebaut und hier auch gezeigt. Deshalb hier mal ein Gruppenfoto der neuen und alten Baustellenfahrzeuge:
Beste Grüße
Jörg