Moin,
habe mich gerade hier registriert und möchte mich kurz vorstellen sowie meine Entwicklung/Gedanken mitteilen zwecks einer Einschätzung eurerseits und für andere Neulinge/Umsteiger, die sich vermutlich mit ähnlichen Fragen auseinandersetzen müssen und werden!
Mein Name ist Olaf, ich bin 49 Jahre alt und wohne in Hamburg. Meine modellbahnerische Historie ist überschaubar. Als Jugendlicher der im Westen aufwuchs hatte ich eine H0 Trix Teppichbahn mit der ich gelegentlich gespielt habe die aber nicht zur Leidenschaft wurde da, Angeln & Fussball wichtiger waren.
Vor ca. 2 Jahren habe ich mich nach Beendigung diverser Hobbys, die nach vielen Jahren dann doch ihren Reiz verloren hatten, zum Bau und Betrieb einer Modellbahn entschieden. Ich hatte einige Jahre zuvor als Aushilfe in einem Modellbahngeschäft Lokomotiven gewartet & repariert und ging damals schon mit dem Gedanken an eine Modellbahn schwanger. Allerdings habe ich damals noch gezögert weil mir klar wurde, dass es mir sowohl zeitlich und wie auch finanziell alles abverlangen würde da ich aus beruflichen Gründen a) nur am Wochenende/Feiertage/Urlaub Zuhause bin und b) zwar Geld für´s Hobby vorhanden ist ich aber angesichts eines totalen Neuanfangs absehen kann, dass es viele viele Jahre dauern wird bis ich all das zusammenkaufen kann was ich mir so vorstelle. Auf der anderen Seite verreise ich nicht oder leiste mir keinen privatenPKW. Warum also nicht? Die Vielseitigkeit des Hobbys Modellbahn verspricht viele viele Stunden pläne Schmieden, Beschäftigung mit Detailfragen und der Bau der Anlage aber auch Fleißarbeit, Durchhaltevermögen und den Umgang mit Frustration müssen bewältigt werden... wo viel Licht ist da ist auch viel Schatten...
Sowohl was das Thema der (Segment-) Anlage wie auch die Spur-Größe angeht herrscht seitdem ein innerer Kampf der Titanen... zumindest beim Thema lichtet sich das Gedanken- und Ideen-Chaos... die von der Nordsee bis zu den Alpen-Phantasien haben sich dem Realitätscheck gebeugt... es geht in Richtung Ausschnittsdarstellung (Bahnhof mit viel Durchgangsverkehr, angelehnt an den Bahnhof Harburg) und eine Paradestrecke aufgeteilt in 2 Räume verbunden mit ausgehängter Durchgangstür. Anfangs aufgrund meiner Jugenderinnerungen auf die DB Epoche IV fixiert stehen inzwischen die Epochen V + VI im Vordergrund, da ich auf moderne Lokomotiven wie z.B. die Vectrons und auf Privatbahnen nicht verzichten will. Ich plane den Bahnhof allerdings so zu bauen das ich zweigleisig unterwegs sein kann... in Form von Fahrtagen in der Epoche IV abwechselnd mit den Epochen V + VI... das ist allerdings stark abhängig vom erwerbbarem Rollmaterial sollte ich mich endgültig für TT entscheiden.
Womit wir dann bei der schwierigsten Endscheidung angekommen sind... der Spur. Ich habe vor 2 Jahren wirklich viele viele Stunden wenn nicht gar Tage im Internet bzgl. der Spurweiten sowie deren Vor- und Nachteile recherchiert... die Spur TT flog ziemlich früh raus wegen des überschaubaren Angebots raus... in der engeren Auswahl blieben N + H0! Da das Angebot in N annehmbar ist und der vorhandene Platz gegen H0 sprach entschied ich mich für N... zack, Startset sowie weiteres Rollmaterial gekauft und los gings. Ja, Strecke kann man in N gut bauen, aber bei Reparaturen von Kulissen z.B. wurde es trotz Lupenlampe schon sehr schwierig und mir fehlte bei den Lokomotiven sowie kleineren Güterwagen die optische Präsenz. Zwar "wusste" ich um die Bügelfalte meiner 110 und den sich verjüngenden Lokkasten meiner 151, aber es war schon bei einem Meter Kopfabstand zur Lok nicht mehr zu sehen... ja, da war eine Lok aber sie "wirkte" nicht. Bei der letzten Modellbahnausstellung in Oldenburg/SH vor 1,5 Jahren wurde eine TT-Modulanlage ausgestellt und ich war hellauf begeistert. Einerseits befand sich die Anlage selbst gestalterisch auf sehr hohem Niveau und andererseits wusste ich sofort: Die Spur TT bietet den besten Kompromiss zwischen Detaillierungsgrad und Größe. Ein Gespräch mit dem Erbauer offenbarte dann, welch Überraschung, das Problem mit der Verfügbarkeit bzw. Nichtverfügbarkeit von Rollmaterial. Obwohl für mich fest stand, dass in den mittleren Spurgrößen TT die beste Größe ist legte ich die Spur zu den Akten.
Was dann folgte in verkürzter Form: N verkauft und H0 gekauft. Nach einigen Monaten unzufrieden und wieder auf N umgestiegen. Dann noch unzufriedener und wieder auf H0 umgestiegen aber immer noch starke Zweifel! Stand heute wechsel ich noch einmal auf die Spur TT oder bleibe bei H0. Ein erstes Durchstöbern der wichtigsten TT-Hersteller- und Shops ergab, dass es bzgl. des Rollmaterials nicht rosig aussieht aber zumindest Piko hat ein akzeptables Angebot an Lokomotiven in meinen Epochen und mit Sound. Das Angebot an Personen- und Güterwagons in den Epochen V + VI ist gelinde gesagt überschaubar, aber mehr als 2-3 Ganzzüge werde ich mir im Jahr eh nicht leisten können da alles andere von der Zentrale über Belegtmelder, Grundplatten, Gleismaterial und und und ebenfalls angeschafft werden muss. Da ich zwar schon ein Modellbahner mit gewissem Anspruch sein will aber kein Nieten- und Erbsenzähler bin ist eine Kompromissbereitschaft bzgl. der Zugzusammenstellungen und Epochen- sowie Bahngesellschaftsreinheit gegeben. Sicherlich kann niemand vorhersagen, ob die Verfügbarkeit von Rollmaterial durch die Coronakrise weiter eingeschränkt wird oder stabil bleibt noch ob Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit droht, aber wenn ich übers Jahr meine 2-3 Ganzzüge zusammen bekomme soll es mir genug sein. In N & H0 ist das verfügbare Rollmaterial auch entweder eingeschränkt oder bei Verfügbarkeit mangels Geld ebenfalls nicht erreichbar.
Ja, da sind noch sehr viele Fragen zur Spur TT offen aber zur Vorstellung soll es das erst mal gewesen sein zumal ich gleich zur Arbeit muss. In einem Folgeposting heute abend oder morgen werde ich noch mal ein paar Fragen stellen bevor ich mich endgültig für die Spur TT entscheide. Der Wille ist da, die Vorteile der Spur TT liegen auf der Hand aber Zweifel gibt es leider auch!
Grüße und einen schönen Sonntag Abend!
Olaf