Kleine Basteleien und Tipps aus dem BW Herilingen (in 1:220!)

  • Mit der Alterung ist immer eine Glaubensfrage, genauso wie mit der Detaillierung.

    Ralf, da hast Du recht. Es ist immer ein Spagat zwischen Vorbilstreue und Mach-/Sichtbarkeit. In Z muss ich manche Dinge "überhöhen" bzw. "überzeichnen", damit sie auch für einen Laienbetrachter noch (auch aus 1 m Entfernung) erkennbar bleiben. Denn z.B. einen maßstäblichen Handlauf haarfein darzustellen, macht keinen Sinn, den sieht niemand mehr. So verhält es sich auch mit dem Altern. Eine verrostete Naht in TT darzustellen wird vielleicht noch sichtbar bleiben, in Z sehe ich dann nur einen vielleicht bunten dünnen Strich, der aber nicht mehr als Rost interpretiert wird sondern nur als Betonung der Naht.

    Insofern gehe ich in dem Minimaßstab eher vom Gesamteindruck aus, den das schweifende Auge wahrnehmen kann.

    Highlights werden dann eher durch Effekte (z.B. Licht) betont.

  • Ein kleines Rätsel zum Wochenende :D

    Was wird das wohl werden, Abmessung Quadrat ca. 8x8 cm, (das Quadrat ist Gegenstand des Dings)?


    Wer es als erster errät (hier gepostet, bitte nur kurz den Begriff), der hat sich als Belohnung mein eBook "Burgruine" verdient :bravo:

    Rätselschluss ist Sonntag, 22.11.2020, 20:00 Uhr ;)

  • Die Rätselzeit ist vorbei - and the winner is: Frank :bravo: :bravo: :bravo:

    Das war eine super schnelle Antwort und absolut richtig. Das eBook hast Du Dir redlich verdient

    Und so sieht die kleine handbediente Drehscheibe im Moment aus (die Preiserlein-Mitarbeiter machen gerade Pause, ist ja auch nicht leicht so einen alten Wagen zum Culemeyer zu drehen :( ):

  • Das Jahr neigt sich dem Ende, die Baustelle des Bw Herilingen schreitet gut voran und heute war es an der Zeit, einem Teil des rollenden Materials mal die zukünftige neue "Heimat", wenn auch nur im "Rohbau", zu zeigen:

    Wen es interessiert, ich habe vom jetzigen Zwischenstand ein kleines Video gemacht:

    [youtube]https://youtu.be/mQFDcO7t1V8[/youtube]

    Euch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest - und bleibt gesund!

  • "Zwischen den Tagen" war etwas Zeit, um noch schnell eine kleine Bastelei zu machen.

    Wie die Redakteure der Trainini in der Ausgabe 12/20 bereits ansatzweise zu meinem eBook schrieben, geht es mir zuerst einmal nicht um den hochtechnisierten Modellbau (ich ziehe hier ausdrücklich den Hut vor den Leistungen einiger Forumsmitglieder, die hier auf Spitzenniveau super tolle Dinge vollbringen), sondern mein Ansatz ist es, (meistens) mit einfachsten Mitteln zu einem vorzeigbaren Ergebnis zu kommen, in diesem Fall mit Bastelresten, nur einem Cuttermesser, Kleber und Farbe, so dass auch MoBa-Einsteiger zu einem guten Ergebnis kommen.

    So entstand die Idee, neben der Kohlebühne mit Wiegebunker und davor liegend die Huntenbekohlung über die Ebene 2 an den Lokbehandlungsgleisen jetzt am Ringlokschuppen noch eine Kleinbekohlung als Notbekohlung einzurichten. Weil der Platz sehr beschränkt ist, auch noch eine Tiefbaustelle wegen Rohrbruch hinzukam ;) , musste ich etwas Kleines basteln.

    Die alte Märklin-Kleinbekohlung wäre viel zu groß und der Wasserbehälter erinnert mich eher an US-Kanadische Museumsbahnen. Daher habe ich lediglich das Kranunterbau-Gebäude genommen, allerdings auch hier die Längswände um jeweils ca. 5 mm gekürzt.
    Das Flachdach war mir zu dick, darum habe ich eine dünne Schulcz Mauerwerksplatte als Dach genommen, die schön ein Klinkerpflaster widergibt (ist auch für die Preiserleins rutschhemmender und wirkt authentischer).
    An einer Kopfseite einen kleinen Überstand gelassen und mit 0,6 mm Balsaholz unterklebt, damit der Kragarm optisch etwas "Fleisch" erhält, aber die Kanten etwas im Winkel von 45 Grad angeschliffen, damit es wieder etwas graziler wirkt.

    Für den Kohlekran verschiedene Bastelreste stimmig zusammengeklebt, wohl wissend, dass es da mit Feinzahnrädern oder in Äztechnik bessere Lösungen gibt - aber das war ja (vorerst) nicht die Themenstellung.

    Wie immer erst einmal alles auf alt vorgetrimmt, das Feintuning kommt dann erst später wenn die Anlage ihren letzten Schliff bekommt.

    Hier der Kohlekran aus dem Bausatz:


    und hier die Basteleien und die Stellproben auf der Anlage:

    So kommen alte Bastelreste, überwiegend von H0-LKW-Modellen, noch gut zum Einsatz und ergeben ein stimmiges Bild.

    Ich wünsche Euch und Euren Familien einen guten Rutsch und nur das Beste im neuen Jahr 2021.

  • Musste das jetzt auch noch kurz vor Ostern passieren???

    Es war so friedlich auf dem Fabrikhof, der Lehrling hatte die Fässer bereits für das Wochenende in die Mitte der Hoffläche gebracht:


    LKW-Fahrer Hans drehte auf dem engen Hof, um seinen LKW zur Spedition zurück zu bringen:


    Wie immer, kurz vor den Feiertagen, Hektik, einen Moment nicht aufgepasst, und schon war das Malheur passiert - ein Fass gerammt:


    Typisch, das verrostete Ding platzte natürlich und das Öl suchte sich sofort seinen Weg zur Kanalisation:


    Hans stieg sofort aus, was jetzt tun?:


    Der Lehrling kam angerannt und lamentierte: "wie konnte das denn jetzt passieren?"


    Die Feuerwehr war zum Glück schnell da:


    Und während sich die Wehrmänner zuerst um das Fass kümmerten um es wieder aufzurichten, damit nicht noch mehr ausläuft, war auch schon die Polizei da um die Straße abzusperren, denn das Öl lief ja schon in die Rinne neben der Straße:


    Eine Drohne kam auch zum Einsatz:


    Das Öl konnte schnell gebunden und aufgefangen werden, das Osterfest war gerettet.

    Ich wünsche aus dem Bw Herilingen ein schönes Osterfest - und bleibt gesund!

  • Und hier mal eine Impression direkt vom Lokführer Hans, denn mächtig was los am Bahnübergang. Lokführer Hans muss ganz schön aufpassen bei dem regen Verkehr, da kommt ihm doch glatt bie 050 entgegen, die Fahrdienstleiter spielen wohl wieder Skat. Hofentlich wird die Weiche bald umgestellt ;) Und die V200 hat schon wieder ein Fenster verloren :(

  • Ich weiß nicht, ob man für diesen Satz aus dem TT-Forum geworfen werden kann, aber wenn ich sehe, was du so machst, dann möchte ich zu Z wechseln

    So kleingeistig ist hier bestimmt niemand. Aber das mit dem Wechseln würde ich mir überlegen. Man kann zwar mit Z durchaus Landschaftsbau betreiben, der sich nicht verstecken muss, aber sobald es ins Detail geht, wie z.B. bei Figuren, Häusern usw. fehlen mir die Feinheiten. Gleiches gilt beim Rollmaterial. Das ist zum Teil doch ziemlich vereinfacht. Dabei sind gerade die vielen kleinen Details einer Dampflok entscheidend für den Gesamteindruck und münden in den Spruch, "wie in echt".

    Freunde von mir betreiben das Hobby in Spur TT und nebenher auch in Spur 0. Rate mal, was bei einem Stammtisch der Hingucker schlechthin ist.

    Spur Z hat seine Berechtigung, wenn es um den Betrieb von langen Zügen in Landschaften mit großzügigen Radien geht. Da lässt man gerne den Blick schweifen. Aber Betrieb machen wie z.B. bei einem Modultreffen, mit ausgiebigen Rangiermanövern und Schleichfahrten ist mit Spur Z nicht drin. Das macht keinen Spaß.

    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von WvR (19. Mai 2021 um 12:47)

  • Ja und nein. Schleichfahrten sind bei digitalisierten Z-Loks sehr wohl möglich und die neuen Glockenankermotoren sind schon mit dem normalen Fahrgerät recht passabel. Sicherlich ist der Detaillierungsgrad irgendwann beschränkt, aber wer betrachtet die Anlage ständig mit der Lupe?

    Aaaaber: der große Vorteil ist die Großzügigkeit. Ich realisiere im Moment ja ein Groß-Bw mit angeschlossenem E-Lok- und Diesel-Bw, auf einer Fläche von ca. 195 x 90 cm - und schaffe es gerade vorbildgerecht das Dampflok-Bw als Kopf-Bw mit den Zuführungsgleisen, Lokbehandlung und Drehscheibe mit 12ständigem Ringlokschuppen auf dieser Länge unter zu bringen. In TT benötigt man dafür schon ca. 360 cm (dann ist das Zimmer schon fast nur mit dem Bw voll).

    Aber ja, es kommt immer auf den persönlichen Anspruch an. In Z muss eben viel improvisiert und im klassischen Sinne "gebaut/gebastelt" werden um ein weitestgehend authentisches Bild zu erreichen. Z.B. die Schranke auf meinem Bahnübergang. Gibt es nicht mit Unterfahrschutz. Also mit Gaze von Fliegengitter experimentiert, selbst mit Verhärtung zu weich und müsste wegen dem engen Abstand der Ketten/Gestänge doppelt gelegt werden, das Ganze auf 2,5 mm Höhe geht nicht. Also ein "Schneefanggitter" genommen. Und der Betrachter wird es aus dem üblichen "Augenabstand" auch als Unterfahrschutz erkennen.

    Sicherlich, eine Lok in Spur 0 o.ä. ist schon etwas Feines - aber was kostes das Ding? 20, 30 oder mehr davon könnte ich mir nicht in den Stall, ääähm Ringlokschuppen, stellen, mal ganz vom Platzbedarf abgesehen. Insofern, alles hat seine Vor- und Nachteile.

  • Hallo,

    In Wunsiedel zur letzten Ausstellung (2019) war eine Spur Z Modulanlage nach amerikanischen Vorbild ausgestellt, der absolute Hammer, bei normalen Betrachtungsabstand hat man nur noch viel Landschaft und schöne lange Züge gesehen.

    Alles Digital gefahren, also langsam, und alle Wagen und Loks ausnahmslos gekonnt gealtert, nicht nur mal schnell mit der Airbush drüber.

    Auch dem 2. Blick hat da die Gestaltung standgehalten :gut::spock:

    Klar muss man bei Z Kompromisse eingehen, nur in welcher Spur hat man das nicht, ich zieh den Hut vor jeden, der damit baut, schon der Gleisbau verzeiht keine Fehler.

    Pinzette und Lupe gehören da zur Grundausstattung :respect::crazy::irr:

    Gruß Ralf

    Servus aus der Oberpfalz , Ralf