Hallo!
Ich bin erst ein paar Tage hier angemeldet. Ich möchte hier ein Thema aufgreifen, welches ich schon mal im TT-Board angefangen hatte. Ich bin dort aber mit der Mentalität nicht zurechtgekommen, deshalb hier noch mal von vorne.
Alles fing an im Mai 2010. In Rokytnice v Orlickych horach in der Tschechei nahe der polnischen Grenze war ein TT-Modultreffen angesagt. Das war ein sehr inspirierendes Erlebnis. Nicht nur das Treffen selbst, sondern auch das ganze Drumunddran, Menschen, Gegend - die Atmosphäre eben. Tschechien ist eben doch nicht Deutschland. Es gibt im FKTT-Portal auch einen Treffensbericht.
Im Ergebnis war klar: Irgendwas tschechisches mußte ich bauen, für das nächste Treffen. Dieses Treffen Rokytnice 2012 ist nun auch schon wieder ein Jahr Geschichte. Leider war die Lok nicht fertig geworden, der Motor fehlte noch. Und heute, im Sommer 2013, liegt die Lok immer noch unvollendet, ein Motivationsschub fehlt. Deshalb bin ich jetzt hier.
Meine Wahl fiel ziemlich schnell auf eine (in meinen Augen) gar typische tschechische Diesellok, die T669.0 (später BR 770). Durch die Bausatzform versprach dieses Projekt genug Abenteuer, ohne das man völliges Neuland betreten mußte. Und die Karosserie-Form des "Cmelak" brauchte nur 2-dimensionale Biegungen, keine runden Dachenden. Das Ziel ist also nicht völlig aus der Welt.
Die Recherche ergab Literatur zum Thema, und das sogar in deutscher Sprache. --> Edition Bohemica. Außerdem gibt es auch Bauberichte des Modelles im Netz, z.B. im TT-Board, oder bei Mojett.cz.
Der Bausatz stammt von DK-Modelle (bevor Fragen kommen). Ich habe inzwischen auch ein Kunststoffgehäuse zur Lok gefunden, bei Litomysky.cz. Aber wenn ich mir den Cmelak mit Kunststoffgehäuse im oben erwähnten Treffenbericht ansehe bleibe ich lieber beim Ätzbausatz. Nur wo hat der Eigentümer des Cmelak die offensichtlichen Kunststoff-Drehgestellblenden her?
So, nun mal ran ans gelbe Metall. Die Platine :
Der Bausatz besteht aus einer großen und einer kleinen Platine (liegt rechts auf der großen Platine ). Außerdem sind noch Nummernschilder, ein paar Decals und eine recht grobe Bauanleitung (mehr eine Art Explosivzeichnung) dabei. Es bleibt also viel Platz für Intuition. Und für den Antrieb habe ich mir einerseits eine Nohab zugelegt (war ein Fehler, aber der Reihe nach), und andererseits diese massive Messing-Grundplatte. Die 3mm dicke Platte (liegt oben am oberen Rand) ist unbedingt zu empfehlen.
Angefangen habe ich mal ganz klein, mit den Drehgestellen. Hier die Teile für eine Drehgestellblende:
Wie man sieht liegen alle Teile einzeln, da wird nix gefaltet. Es muß alles einzeln geschichtet werden. Das ist zwar mühselig, aber auch nicht unschaffbar. Auch hat sich im Laufe des Baufortschrittes herausgestellt, daß der Bausatz sehr passgenau ist. Man muß also nicht mit bösen Überraschungen rechnen. Und ich habe, ganz gegen meine Gewohnheiten, fast alles gelötet.
Das Drehgestell montiert:
Die Bremszylinder habe ich mit dem Scalpell von den Nohab-Drehgestellen abgetrennt. Die Bremswellen aus Draht habe ich durch die Blenden verlängert und, wenn auch etwas schräg, bis ins rückwärtige Drehgestell versenkt. Ist stabiler.
Außerdem gibt es Abstandshalter unter den Drehgestell-Blenden um auf die nötige Breite zu kommen - die weißen Kunststoffplättchen. Das ging ja schon mal erfreulich erfolgreich. Dann mal ran an die dickeren Brötchen:
Der Rahmen, zuerst sind die "Stabilisator-Teile" für die Drehgestelle aufzudoppeln. Dann sind von der Grundplatte rundum die Seitenbleche abzuwinkeln, oben drauf das Riffelblech aufgelötet, und dann die Rangiertritte an die Ecken gefummelt. Insbesondere letzteres geht nicht ganz von alleine, aber es geht. Und im weiteren Bastelverlauf wurden die Tritte hier und da noch mal etwas nachgerichtet.
Das reicht schon mal für gute Laune!
Und nun die Verkleidung der Rahmenseiten.
Für die Stirnteile habe ich mir etwas überlegt:
Die filigranen Bahnräumer würden ohne Verstärkung nicht lange leben. Ich habe sie mit passenden Messingprofilen verstärkt, die beiden vertikalen Streben von hinten mit U-Profilen (1,0x0,5mm) und die untere Horizontale mit einem Winkelprofil 1x1mm. Zu beziehen, glaube ich, von STEBA (mal googeln).
Beim Anlöten an den Rahmen ist mir dann eine Trittstufe abgeklappt, ist aber zwischenzeitlich wieder gerichtet.
Nun zum Aufbau. Das Grobe ist recht einfach aufzubauen, abkanten, ausrichten, nochmal ausrichten und verlöten. Allerdings ist mir so, ich kenne die Loks nur von Bildern, daß speziell die Vorbaukanten an den Stirnseiten etwas verundet sind.
Der Bausatz sieht mit entsprechenden Anätzungen aber scharfe Kanten vor. Ich habe mal etwas mit der Zange gefummelt und versucht neben der Anätzung zu biegen. Das ist mir auch so leidlich gelungen. Auf der anderen Seite ...
... habe ich aber noch Vorschrift gebaut.
Die Verrundung hat Auswirkungen: Der Vorbau wird dadurch schmaler und länger. Die "Fahnen" unten, die in entsprechende Öffnungen im Bodenblech passen sollen, passen dadurch nicht mehr. Aber auf diese Fahnen habe ich ohnehin verzichtet. Das Gehäuse soll später zu Wartungszwecken abgenommen werden können. Ob das mit den Fahnen und den teilweise mit Lötzinn zugelaufenen Öffnungen gelingen würde? Meine Fahnen kommen noch weg!
Das Führerhaus ist mit dem Gehäuse verheiratet. Und man sieht hier die Verrundung am hinteren Vorbau.
Die Vorbau-Enden sind angesetzt. Am vorderen Ende sieht man das auch, da muß noch mal gerichtet werden. Aber so ungefähr kann man schon etwas erahnen. Und man erahnt einen richtigen Batzen Arbeit: Die vielen Löcher in den Vorbauten müssen alle noch gestopft werden, jedes einzeln.
Ich mache jetzt erstmal Schluß. Fortsetzung folgt.
Gruß,
Thomas