T669 der CSD als DK-Bausatz

  • Hallo!

    Ich bin erst ein paar Tage hier angemeldet. Ich möchte hier ein Thema aufgreifen, welches ich schon mal im TT-Board angefangen hatte. Ich bin dort aber mit der Mentalität nicht zurechtgekommen, deshalb hier noch mal von vorne.

    Alles fing an im Mai 2010. In Rokytnice v Orlickych horach in der Tschechei nahe der polnischen Grenze war ein TT-Modultreffen angesagt. Das war ein sehr inspirierendes Erlebnis. Nicht nur das Treffen selbst, sondern auch das ganze Drumunddran, Menschen, Gegend - die Atmosphäre eben. Tschechien ist eben doch nicht Deutschland. Es gibt im FKTT-Portal auch einen Treffensbericht.
    Im Ergebnis war klar: Irgendwas tschechisches mußte ich bauen, für das nächste Treffen. Dieses Treffen Rokytnice 2012 ist nun auch schon wieder ein Jahr Geschichte. Leider war die Lok nicht fertig geworden, der Motor fehlte noch. Und heute, im Sommer 2013, liegt die Lok immer noch unvollendet, ein Motivationsschub fehlt. Deshalb bin ich jetzt hier. ;)

    Meine Wahl fiel ziemlich schnell auf eine (in meinen Augen) gar typische tschechische Diesellok, die T669.0 (später BR 770). Durch die Bausatzform versprach dieses Projekt genug Abenteuer, ohne das man völliges Neuland betreten mußte. Und die Karosserie-Form des "Cmelak" brauchte nur 2-dimensionale Biegungen, keine runden Dachenden. Das Ziel ist also nicht völlig aus der Welt. ;)

    Die Recherche ergab Literatur zum Thema, und das sogar in deutscher Sprache. --> Edition Bohemica. Außerdem gibt es auch Bauberichte des Modelles im Netz, z.B. im TT-Board, oder bei Mojett.cz.
    Der Bausatz stammt von DK-Modelle (bevor Fragen kommen). Ich habe inzwischen auch ein Kunststoffgehäuse zur Lok gefunden, bei Litomysky.cz. Aber wenn ich mir den Cmelak mit Kunststoffgehäuse im oben erwähnten Treffenbericht ansehe bleibe ich lieber beim Ätzbausatz. Nur wo hat der Eigentümer des Cmelak die offensichtlichen Kunststoff-Drehgestellblenden her?

    So, nun mal ran ans gelbe Metall. Die Platine :

    Der Bausatz besteht aus einer großen und einer kleinen Platine (liegt rechts auf der großen Platine ). Außerdem sind noch Nummernschilder, ein paar Decals und eine recht grobe Bauanleitung (mehr eine Art Explosivzeichnung) dabei. Es bleibt also viel Platz für Intuition. ;) Und für den Antrieb habe ich mir einerseits eine Nohab zugelegt (war ein Fehler, aber der Reihe nach), und andererseits diese massive Messing-Grundplatte. Die 3mm dicke Platte (liegt oben am oberen Rand) ist unbedingt zu empfehlen.


    Angefangen habe ich mal ganz klein, mit den Drehgestellen. Hier die Teile für eine Drehgestellblende:

    Wie man sieht liegen alle Teile einzeln, da wird nix gefaltet. Es muß alles einzeln geschichtet werden. Das ist zwar mühselig, aber auch nicht unschaffbar. Auch hat sich im Laufe des Baufortschrittes herausgestellt, daß der Bausatz sehr passgenau ist. Man muß also nicht mit bösen Überraschungen rechnen. Und ich habe, ganz gegen meine Gewohnheiten, fast alles gelötet.
    Das Drehgestell montiert:

    Die Bremszylinder habe ich mit dem Scalpell von den Nohab-Drehgestellen abgetrennt. Die Bremswellen aus Draht habe ich durch die Blenden verlängert und, wenn auch etwas schräg, bis ins rückwärtige Drehgestell versenkt. Ist stabiler.

    Außerdem gibt es Abstandshalter unter den Drehgestell-Blenden um auf die nötige Breite zu kommen - die weißen Kunststoffplättchen. Das ging ja schon mal erfreulich erfolgreich. Dann mal ran an die dickeren Brötchen:

    Der Rahmen, zuerst sind die "Stabilisator-Teile" für die Drehgestelle aufzudoppeln. Dann sind von der Grundplatte rundum die Seitenbleche abzuwinkeln, oben drauf das Riffelblech aufgelötet, und dann die Rangiertritte an die Ecken gefummelt. Insbesondere letzteres geht nicht ganz von alleine, aber es geht. Und im weiteren Bastelverlauf wurden die Tritte hier und da noch mal etwas nachgerichtet.

    Das reicht schon mal für gute Laune! ;)

    Und nun die Verkleidung der Rahmenseiten.

    Für die Stirnteile habe ich mir etwas überlegt:

    Die filigranen Bahnräumer würden ohne Verstärkung nicht lange leben. Ich habe sie mit passenden Messingprofilen verstärkt, die beiden vertikalen Streben von hinten mit U-Profilen (1,0x0,5mm) und die untere Horizontale mit einem Winkelprofil 1x1mm. Zu beziehen, glaube ich, von STEBA (mal googeln).

    Beim Anlöten an den Rahmen ist mir dann eine Trittstufe abgeklappt, ist aber zwischenzeitlich wieder gerichtet.

    Nun zum Aufbau. Das Grobe ist recht einfach aufzubauen, abkanten, ausrichten, nochmal ausrichten und verlöten. Allerdings ist mir so, ich kenne die Loks nur von Bildern, daß speziell die Vorbaukanten an den Stirnseiten etwas verundet sind.

    Der Bausatz sieht mit entsprechenden Anätzungen aber scharfe Kanten vor. Ich habe mal etwas mit der Zange gefummelt und versucht neben der Anätzung zu biegen. Das ist mir auch so leidlich gelungen. Auf der anderen Seite ...

    ... habe ich aber noch Vorschrift gebaut.
    Die Verrundung hat Auswirkungen: Der Vorbau wird dadurch schmaler und länger. Die "Fahnen" unten, die in entsprechende Öffnungen im Bodenblech passen sollen, passen dadurch nicht mehr. Aber auf diese Fahnen habe ich ohnehin verzichtet. Das Gehäuse soll später zu Wartungszwecken abgenommen werden können. Ob das mit den Fahnen und den teilweise mit Lötzinn zugelaufenen Öffnungen gelingen würde? Meine Fahnen kommen noch weg!


    Das Führerhaus ist mit dem Gehäuse verheiratet. Und man sieht hier die Verrundung am hinteren Vorbau.


    Die Vorbau-Enden sind angesetzt. Am vorderen Ende sieht man das auch, da muß noch mal gerichtet werden. Aber so ungefähr kann man schon etwas erahnen. Und man erahnt einen richtigen Batzen Arbeit: Die vielen Löcher in den Vorbauten müssen alle noch gestopft werden, jedes einzeln.

    Ich mache jetzt erstmal Schluß. Fortsetzung folgt.

    Gruß,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

    2 Mal editiert, zuletzt von meyer.motzen (25. Juni 2013 um 23:34)

  • Hallo.

    Meine steht auch halbfertig herum. Ich habe alerdings ein Abgusgehäuse, den Rahmen der 218 und die Drehgestelle von der Nohab. Später hatte ich festgestellt das es Rahmen für die Lok gibt. Da hätte ich mir die Arbeit mit dem Tilligrahmen sparen können.

    Gruß Ralf.

  • Hallo zusammen!

    Den Reaktionen nach scheint ihr euch an der Bildergröße und an der Art der Einbindung nicht zu stören? Dann kann ich ja mal weitermachen.

    Die Türeinlagen, eine Arbeit, die dazu geeignet ist einem das Hobby nahe zubringen :twisted: Mit sehr vorsichtiger Dosierung der Lötpaste (so ein Zeugs aus der Spritze) sollte es aber gehen ohne das ganze Gehäuse zu verkleistern. Und nach dieser Fleißarbeit gönne ich mir mal eine Gesamtansicht:

    Erstmal wirken lassen ;-).

    Der hintere Vorbau enthält auch eine Tür, die etwas nach oben übersteht:

    Gemeint ist die erste Tür direkt neben dem Führerhaus. Diese Tür gehört vermutlich zu einer Art Spind fürs Personal, das legen einige Fotos nahe. Diese Tür steht über das später aufzusetzende Vorbaudach über, darf also im oberen Drittel nicht verlötet werden - wird später noch zu sehen sein. Hier, und deswegen der Hinweis, ist die Tür noch falsch verlötet, sie steht unten über. Da muß man erstmal drauf kommen. ;)

    Das Gehäuse steht auf Lötfahnen, noch, die in entsprechende Schlitze im Gehäuseboden passen. Wenn man diese Schlitze nicht verkleistert hat, dann passt das auch ganz gut. Allerdings heißen diese Lötfahnen auch, daß Gehäuse und Boden fest verbunden werden sollen, nach Bausatztechnologie. Das ist natürlich Mist, wie soll man da den Antrieb in Schuß halten, oder mal an den Decoder kommen? Gehäuse und Boden müssen trennbar sein. Ich habe dafür an den äußeren Enden des Gehäuses Messingbrücken angelötet:

    Messingplättchen mit Gewindebohrungen, über die sich das Gehäuse auf die Bodenplatte schrauben lässt. Die Schraubbrücken müssen weit außen liegen, damit sie dem Antrieb nicht in die Quere kommen. Andererseits wollte ich die Brücken nicht ganz ans Ende setzen, damit ich die Leuchttechnik noch mittels entsprechender Träger direkt auf der Bodenplatte befestigen und damit ohne Steckverbinder auskommen kann.

    Die Lötfahnen wurden dann entfernt.

    Die Schrauben werden von unten eingefädelt -klar- und kommen sich dabei - ebenso klar - mit den Drehgestellen ins Gehege:

    Es geht schon eng zu, die Bohrungen müssen außermittig liegen. Man kommt an die Schrauben trotzdem nur heran, wenn man die Drehgestellblenden ausklipst. Allzu häufig wird das wohl nicht nötig sein, so daß diese Lösung auf jeden Fall besser ist, als garnicht mehr an den Antrieb zukommen.

    Noch einmal zurück zur Messing-Rahmenplatte. Diese ist 3mm stark und bringt dadurch viel Masse mit, unbedingt empfehlenswert. Die grob ausgeschnittene Platte muß noch etwas nachgefeilt werden, damit die Drehgestelle der NOHAB sauber rein passen. Damit die Drehgestelle nicht nur drehen, sonder auch kippen können muß etwas ausgefräst werden.

    Dabei muß man einserseits den Bewegungsspielraum der DGs freischraddeln. Andererseits gilt es das Prinzip der Dreipunktlagerung zu berücksichtigen. D.h. eines der Drehgestelle braucht eine möglichst zentrale Auflage, damit es längs und seitlich kippeln kann. Das andere braucht zwei seitliche Auflagen, damit es nur längs kippeln kann und die Lok in der Waagerechten hält. Drei Auflagepunkte, dargestellt durch die roten Pfeile. Den zentralen Auflagepunkt habe ich durch einen eingelöteten Draht realisiert.
    Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Idee für die Kupplung hatte kann ich im Nachhinein feststellen: Zu den Pufferbohlen hin hätte ich gerne 4-5mm stehen lassen können. Das ist aber auch kein Beinbruch, wird das Material eben wieder aufgelötet ;-). Später mehr zum Thema Kupplung.

    Zwischen den Drehgestellen sitzt der Tank:

    Da von Anfang an klar war, daß die Lok Geräusche machen sollte (die Lok oben im Treffenbericht hatte einen sehr beeindruckenden Sound) habe ich für den Lautsprecher eine Schallöffnung in den Tank gefräst, bevor ich ihn gebogen und verlötet hab. Nun, da ich Sounddecoder und Lautsprecher da habe, kann ich feststellen, dies war unnötig. Der Zimo-Lautsprecher LS10x15 mit Resonanzgehäuse verschafft sich auch so Gehör. Der Sounddecoder, auch von Zimo, stammt von Artol aus der Slowakei und wurde mit dem Soundprojekt der artverwandten Bardotka versehen (gleicher 6-Zylinder-Motor, nur mit Aufladung).
    Auch hier habe ich eine lösbare Verbindung der Tankattrappe mittels Schrauben vorgesehen:

    Für die zu verwendenden Senkkopfschrauben sind etwas dickwandigere Distanzrohre besser geeignet, damit man auch etwas senken kann.
    Und bei der Gelegenheit will ich noch zwei Teile zeigen, bei denen ich lange überlegt habe, wofür die wohl sein könnten. Scheibenwischer, oder Seitenausstellfenster?

    Nein, Tankfüllstandsanzeiger! Im Foto darüber bereits verbaut. ;)

    Soweit erstmal für heute.

    Gruß,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

    3 Mal editiert, zuletzt von meyer.motzen (16. Mai 2014 um 16:23)

  • Hallo Thomas,
    warum soll diese Art der Bildeinbindung störend sein... :700:
    Im Gegenteil, dadurch wird nicht soviel Platz auf dem Server benötigt und die Bilder sind dadurch auch dementsprechend größer, als wenn Du diese direkt hoch lädst, geht nur mit max. 256 KB und dadurch sind die Bilder dann auch recht klein.
    Schöne Bilder und dadurch eine gute Anleitung für den Bau der Hummel... :gut:
    Ich hatte solch einen Bausatz letztens in Prag auch in der Hand, aber dann wieder weggelegt, nebenan am Stand gab es den Cmelak komplett mit Antrieb für 3.750.- Kc (=150.- €)

  • Hi,

    :post::danke:

    endlich ne ordentliche "Bauanleitung" für meinen seit Jahren rum liegenden Bausatz --- vor Allem wegen der tchechischen Bauanleitung ....

    :gut:

    Gruß blubbapaul

    "Was kann ich für Eure Welt!"

  • Naja, die Sprache soll es nicht verhindern, dass Du die Lok zusammen frokeln kannst :no:
    Schau mal da und da , die Bilder allein sind für den Bau auch schon sehr hilfreich. (gut, letzterer Link ist nicht für die Hummel sondern für´n Transistor, aber das Bauprinzip ist ja gleich...)
    Und zur Not dann einfach auch mal oben beim Gockel auf das Knöppel drücken und (einigermaßen richtig) übersetzen lassen :05:

    NeTTe Grüße vom Toni
    Mitglied der IG - Car System und RC in TT

    https://tt-modellbahnforum.de/index.php?attachment/5369-b%C3%A4rchen-gif/

  • Hallo zusammen!

    Erstmal danke für die Aufmerksamkeit!
    Bis dahin konnte ich für die Beitragserstellung auf längst vorhandenes Fotomaterial zurückgreifen, so auch heute. Für kommende Beiträge muß ich aber erstmal schaffen, es könnte etwas dauern.

    Also, der Antrieb:
    Auf der DK-Modell-Homepage (war es dort?) wurde auf die Tillig-NOHAB als Basis hingewiesen. Also habe ich mir eine solche erstanden. Das war aber etwas voreilig, denn die NOHAB-Motorwelle ist zu lang. Und sie lässt sich auch nicht so einfach kürzen, wenn man mal von der durchschnittlichen Bastelküche ausgeht.
    Und was braucht man nun für den Antrieb?
    - 2 Drehgestelle der NOHAB, komplett, am besten auch mit Kupplung;
    - 2 Drehgestellhalter der NOHAB, mit Schneckenwellen und Gelenkwellenaufnahmen, im Tillig-Ersatzteilblatt nennt es sich "Schaft komplett";
    - 2 Gelenkwellen;
    - 1 Motor mit Gelenkwellenaufnahmen der V100.

    Die Motorwelle des NOHAB-Motors ist 64mm lang, die der V100 hat mit 51mm die gesuchte Länge (jeweils über die Gelenkwellenaufnahmen gemessen). Vielleicht passen ja auch andere Motoren? Die Gelenkwellenaufnahmen lassen sich auf den Wellen in Grenzen verschieben, was möglicherweise noch etwas Spielraum bringt.

    Da ich mit der NOHAB schon alle Teile da hatte, außer dem Motor, habe ich mir bei SB-Modellbau einen Maxxon-Motor herrichten lassen. Die Leute dort stehen solchen Ansinnen sehr aufgeschlossen gegenüber. So waren dann für einen Maxxon1320 mit 13600 U/min, mit zwei Schwungmassen und mit zwei Wellenadaptern d=1,8mm knapp 80,- Euro zu bezahlen. Auf die 1,8mm-Adapter passen dann die Tillig-Gelenkwellenaufnahmen. Wer gleich auf dieses Antriebskonzept setzen will, dem sei gesagt, daß er die Gelenkwellenaufnahmen braucht, die eigentlich nur mit dem Motor oder dem Drehgestellschaft zu beziehen sind. Vielleicht lässt ja der Tilligservice mit sich reden. Und was die Daten des Motors angeht, darf man sich gerne an mich wenden.

    Als Motorlagerung habe ich ein 10x4mm Messing-U-Profil (was man eben so zu Hause hat) solange befeilt, bis der Motor eben und in der richtigen Höhe lag. Das Profil wurde von unten mit der Grundplatte verschraubt, und der Motor mit 2K-Kleber ins Profil geklebt.

    Und zack, ist der Antrieb fertig. Wenn man erstmal weiß, wie...

    Als nächstes habe ich mal einen Spoiler verbaut (bin GTI-Fahrer), eigentlich sind es sogar zwei:

    Das Problem: Normalerweise wird das Gehäuse mit dem Boden verlötet. Ohne diese Befestigung beulen die langen Vorbauten ein. Dagegen habe ich eben diese "Spoiler" auf die Bodenbleche gelötet. Es war eine Fummelei bis sie an den richtigen Stellen saßen. An den Enden sind die Spoiler etwas angewinkelt (wie sich das gehört), damit das Einfädeln des Gehäuses besser klappt.

    Nun sind fürs Dach noch ein paar Teile zu biegen. Zuvor habe ich das vorderste Dachsegment, dort wo die typischen beleuchteten Nummernschilder hinkommen, noch etwas bearbeitet. Übrigens meinem Eindruck nach hat man die beleuchteten Nummernschilder mit der Zeit aufgegeben. Zum Zeitpunkt kann ich nichts sagen, vermutlich von irgendwann bis heute noch nicht abgeschlossen, oder so. Die Nummernschilder blieben ja, nur die Beleuchtung viel weg.

    Denn natürlich sollten die Nummernschilder beleuchtet sein. Und dazu mußte ein Loch ins Blech. Aber man sei gewarnt: Messingblech mit 0,2mm Stärke bohrt sich nicht so einfach. Deswegen sieht es auch nicht ganz so sauber aus. Ich bin gespannt, wie es fertig aussieht.
    Zum Biegen wird das Blech auf eine weiche Unterlage gelegt (Hartschaum, Linoleum, o.ä.) und dann mit einem runden Stift o.ä. drüber gerollt bis der Radius passt. Für die schärferen Radien braucht es dann eine Zange oder einen Schraubstock mit weichen Kanten. Und etwas Ruhe braucht es auch:

    Den Schraubenzieher als Rollwerkzeug kann ich nicht empfehlen, dessen Griffstruktur kann man dann im Blech sehen.

    Nun noch die Zierelemente auf dem Dach:

    Die Wölbung lässt sich sehr einfach mit einem Schraubenzieher eindrücken.

    Unter das Dach habe ich dann 2mm-Walzblei aus dem Modellbaubedarf geklebt. Im langen Dachteil ist der Auspuff ausgespart damit man da tief ins Dunkle gucken kann.


    Für das Kupplungsproblem habe ich eine Lösung gefunden, allein es fehlen noch die Fotos. Und sonst sind noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, dann kann es zum Lackierer gehen. Zu dem Rohr im Hauptscheinwerfer erzähle ich dann auch beim nächsten Mal mehr.

    Gruß,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

  • Hallo zusammen!

    Ich bin mal wieder einen Schritt weiter. Zuvor will ich mal die Skizze aus der Motorbestellung bei SB-Modellbau zeigen:


    Ich glaube, dieser Motor müsste so auch in die V100 passen. Nur für die Schwungmassen müsste Platz geschaffen werden.

    So, weiter zum Thema Kupplung. Leider hat da meine Idee von neulich nicht funktioniert, so daß ich mir etwas anderes einfallen lassen mußte. Der Reihe nach:
    Die Original-Nohab-Kupplung ist leider ziemlich untauglich. Erstens ist sie viel zu lang. Und zweitens wenn ich sie denn gekürzt bekommen hätte, wäre der Kupplungskopf so unförmig, daß der Bahnräumer vollständig entfallen müsste. Jeht also nich!

    Meine Idee war nun die Verwendung der NEM-Aufnahmen des Piko-Taurus. Also die kurzen Aufnahmen, die für die alte BTTB-Kupplung - und damit entbehrlich - sind. Ich habe dazu einen Halterungsbock unter die dicke Trägerplatte gelötet, mit seitlichen Anschlägen damit die NEM-Aufnahme schön hin und her federn kann.


    (hier noch ohne Anschläge, aber die Bohrungen sind schon zu sehen)
    Das Problem war hier, daß die Konstruktion zu labberig war. Die Kupplung stand mal 0,5mm höher, mal 0,5mm tiefer. Und auch die Mittellage der seitlichen Federung war zu ungenau. Solche Ungenauigkeiten mag die Tilligkupplung leider garnicht. Und wenn man sich den Taurus ansieht, merkt man auch, daß die Kupplung dort sehr viel solider befestigt ist. Da hier das Drehgestell bis über den Schraubenkopf reicht bleibt kein Platz mehr für Solidität. Mist!

    Nun die Lösung: Ich habe die Taurus-Aufnahme fest an das Drehgestellt geschraubt. Wie bei der Nohab, dort ist die Kupplung unten am DG eingeklipst, ich schraube sie oben drauf:


    Dazu wird der Drehgestellrahmen vorn von oben herunter gefeilt. Eine Bohrung rein, soweit hinten wie möglich (deswegen gehen nur die kurzen Taurus-Aufnahmen), Schraube durch, fertig!


    Damit der DG-Rahmen nicht aufspreizt habe ich noch aus Ätzblechresten eine Klammer hergestellt.


    Das Höhenmaß "a" stellt die Kupplung auf die richtige Höhe ein, es sollte inklusive eingeklipster Drehgestellblende 5,3mm betragen. Dann sollte man ohne Unterlegscheibe auskommen ;-). Die Mutter unten findet ihren Platz, indem aus der Drehgestellblende an der entsprechenden Stelle etwas heraus geknipst wird. Die Stabilität leidet dadurch nicht.


    Der Kupplungsschacht guckt etwa 1 Zehntel über die Frontschürze hinaus. Damit ist die Kupplungslänge für die verwendeten 119er-Puffer gut getroffen (sehen wir später noch). Die Höhe wird hier über die Kupplungslehre (glaube Digitalzentrale) überprüft. Die beiden mittleren Streben des Bahnräumers mußten zurückgeschnitten werden. Wenn man die Streben bis zu den Bahnräumerhaltern zurückstutzt, sollte die Lok auch durch EW1 passen.

    Insgesamt sind die Tilligkupplungen technisch und modellbahnästhetisch gesehen ein Kompromiss auf niedrigem Niveau. Normalerweise verwende ich solche Kupplungen:


    Bei den norwegischen Hakenkupplungen fallen gleich diverse Probleme rund um die Kupplung weg. Nur solange die anderen Modulisten nicht mitziehen, nützt das wenig :11:. Schade, mit der NHK hätte ich den Bahnräumer nicht stutzen müssen.

    Weiter mit Ballast, diesmal in positivem Sinne:

    Ich stopfe meine Loks gerne mit Walzblei aus dem Modellbaubedarf voll. Die Devise: eine Lok kann garnicht schwer genug sein. Der Cmelak gibt dafür genug Platz her, besonders oberhalb des Antriebes unter dem Dach. Komme mir keiner mit Schwerpunktlage, ich will mit dem Gerät nicht auf den Nürburgring...
    Die Vorbauenden haben erstmal zwei Lagen a 2mm Walzblei bekommen, welches dort eingeklebt ist. Die nächsten drei Lagen Walzblei sind dann auf der Grundplatte verklebt, sie sollen später die Leuchtmittel halten. Wenn die LEDs nicht im Gehäuse befestigt sind, erspart man sich viel Gefummel, wenn das Gehäuse mal abgenommen werden muß.


    Wie gesagt, von den Enden aus die ersten beiden Lagen sind im Vorbau verklebt. Die nächsten Lagen werden zusammen mit der Grundplatte von unten eingeschoben. Das passt auf Knirsch, so wie es sein soll. Vorne, oberhalb der Kühlersektion ist die Beleuchtung der Nummernschilder vorzusehen (wer mag).
    Dann gibt es noch Blei im Führerhausdach, in allen Dachsegmenten (dafür habe ich auf die Spanten verzichtet, siehe weiter oben), und an weiteren Stellen. Die Lok bringt so ein Gewicht auf die Schiene, das zumindest mit den schwersten TT-Serienloks mithalten kann. Vermtl. liegt es aber darüber.

    So, das war es erstmal wieder.

    Hummel, Hummel,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

  • Hallo, wirklich ein gefälliger Beitrag - eine Nachfrage bezüglich der von Dir angepriesenen "Norwegischen-Haken-Kupplung" hätte ich jedoch. Wie überträgt sie die Kräfte im Schiebebetrieb (Steuerwagen/Rangieren) - wenn ich mir dies vorstelle, dann gibts einen "Überpufferungs-Haufen"!?! :eek::gruebel: Könntest Du meine Bedenken entkräften ?? :700::klatsch::danke:

  • Hallo Mr 15kV!

    Danke für das Lob!
    Die Funktion der NHK habe ich unter dem Link oben zu erklären versucht. Ist es mir nicht gelungen? Jedenfalls es funktioniert, eine kleine Gruppe hat schon einige NHK-Treffen absolviert.

    Gruß,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

  • Also dem Link bin ich ja gefolgt - daher auch meine Nachfrage, weil ich aus dem ganzen eben nur eine "Zieh-Funktion" erkennen kann. Ich glaubte (aus Deinem Beitrag) eine Favorisierung(Empfehlung?) Deinerseits für diese Kupplung herausgelesen zu haben.... ?!? Ich persönlich kann mich aber nicht so recht mit dem Erscheinungsbild anfreunden - mir fehlt da irgendwie die deutlich sichtbare Verbindung(Kupplung) zwischen den Fahrzeugen (da ist so garnichts "Zusammenhängendes") :48: Aber das ist meine ganz eigene Meinung und soll Deine Vorgestellte Arbeit hier nicht schmälern !! :gut: Trotzdem weiß ich immer noch nicht wie man damit Unfallfrei schieben könnte ? :700: Nun - alles hat Vor- und Nachteile...... :05::klatsch::danke:

  • Wenn ich mir die Kupplung anschaue liegt der feste Bügel zwischen beiden Puffern. Am gegenüberliegendem Fahrzeug genau so. Damit können die Puffer auf dem Draht gleiten wenn in die Kurve geschoben wird. Es gleitet eh nur der bogeninnere Puffer, da der bogenäußere ja Luft hat (außer im unmittelbaren Gegenbogen wie im Bild). Ein seitliche Überpuffern tritt ja i.d.R. nur auf wennn sich ein Puffer innen am anderen verhaken kann - dort kann er wegen dem starren Bügel aber nicht mehr hingelangen. (vorausgesetzt es gibt keine Höhenunterschiede)
    Manch einer hatte früher schon flachen glasklaren Kunsstoff von einem Puffer zum anderen aufgeklebt um das verhaken bei Faltenbalgwagen ohne KKK auszuschließen - Puffer an Puffer fahren mit einer kleinen Feder welche die Wagen zusammnhielt. Die Wagen berührten sich damals auf den Plaststreifen und konnten nicht verhaken.

    Einmal editiert, zuletzt von amazist (2. August 2013 um 02:53)

  • @ "amazist" - so könnte es gehen, aber das sieht recht verschoben und unrealistisch aus(Puffer fast mittig!) und die mögliche Betriebssicherheit beim Schieben möchte ich ....... :nee: - gut gut, genug davon - zurück zum Thema!! :05::danke:

  • @ Mr. 15 kV,
    liegt an der Gleisgeometrie, nicht an der Kupplung.
    Das Bild ist doch auch Bettungsgleis kleinster Radius und noch dazu im unmittelbaren Gegenbogen zum abzweigenden Strang einer EW1 ohne Zwischengerade - also das unmöglichste, was man bauen sollte. Als Extrembeispiel. da kommt die Kupplung gerade an ihre Grenzen. Noch schlimmer geht nur mit 22,5 Grad vom Standardgleis.

    Zitat von meyer.motzen

    Hallo!
    Ich bin erst ein paar Tage hier angemeldet. Ich möchte hier ein Thema aufgreifen, welches ich schon mal im TT-Board angefangen hatte. Ich bin dort aber mit der Mentalität nicht zurechtgekommen, deshalb hier noch mal von vorne.


    Hallo und willkommen im Forum. Ich kann Deinen Wechsel verstehen, mich hat man im ... mundtot gemacht. Geschichte - abgehakt. Erstaunlich wie weit Du doch gekommen bist. Mit dem Motivationsschub ist es jetzt im Sommer so eine Sache. Bei mir liegt auch noch ein Fahrwerksumbau für eine BR 107 aus CZ. Mittlerweile gibt es die Lok ja zu kaufen. Eine Zwickmühle.
    Irgendwann wird's schon mal fertig. Ich hab noch Wickelbleistreifen auf der Rolle vom Verlöten der 10kV Mittelspannungsmuffen - das läßt sich auch gut als Gewicht verarbeiten, obwohl ja heute alles bleifrei sein sollte. Sogar beim Lötzinn geht der Quatsch jetzt los.
    Naja wir werden unsere Fahrzeuge ja nich verspeisen. Wenn es mal Wieder Fortschritte gibt, laß uns daran teilhaben. Übrigens die NHK ist sehr filigran und ebenso kaum zu sehen wie Gleiskontakte aus Gitarrensaiten. Was aber abschreckt ist der Umbau eines jeden Fahrzeugs.

  • Hallo,

    das nun ausgerechnet die NHK für Aufsehen sorgt... ähm... finde ich garnicht mal ungerechtfertigt. :05:

    Amazist hat die Funktion ja schon beschrieben: Der Bügel liegt genau in Höhe der Pufferteller zwischen diesen, ein seitlich ausschwenkender Puffer gleitet dann auf dem Bügel und kann nicht überpuffern. Ich habe den Artikel im FKTT-Portal mal um einen Satz ergänzt. Wenn tatsächlich ein Puffer über oder unter den Bügel schlüpft, dann sollte mal der Gleis- oder Fahrzeugbau überprüft werden.

    Der Eindruck täuscht nicht: Ich bin überzeugt von dieser Kupplung und rede mir dafür auch gerne den Mund fusselig.
    Der einzige Nachteil ist der ausschließliche Selbstbau. Aaaaber bei Lichte betrachtet schwindet dieser Nachteil, denn man hat die Funktionsqualität in der eigenen Hand. Selbstbau bedeutet automatisch auch Finetuning - ein NHK-Haken gleitet nicht zwangsläufig leicht über den Bügel, ein bißchen Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen tut schon Not. Dieses gilt allerdings auch allzu häufig für industrielle Kupplungen, und wenn man dort nach dem Wie und Warum sucht ist man auch schnell beim Bauaufwand für eine NHK.
    Jedenfalls, um aufs Thema zurück zukommen, hat es mich viel Überwindung gekostet, soviel Aufwand in die Lok zu stecken, um dann diese Kupplung dran zu bappen! Da muß ich als Ausgleich wohl mal wieder ein paar Wagen kaufen, um denen dann mit dem seitenschneider genüßlich... schnapp... "...mach kaputt, was dich kaputt macht...". :klatsch:

    Gruß,
    Thomas

    Gruß,
    Thomas

    ( gealtert wird später! )

  • Naa, naa, naa - Du "kleena Kaputtmacher"...... böse aua, aua am Wagen machen - das tut man doch nicht !! :11::no: Nun denn - "des Menschen Wille ist sein Himmelreich" rosabrille:05: Ich kann mich nicht (sorry!) mit der "NHK" anfreunden - zu viele Drähte an Stellen wo keine hingehören und der optische Bezug zum Original fehlt mir irgendwie.... :700: Ich möchte behaupten, dass bei 6/7 geschobenen IC-Wagen der "Dranvorbei/Überrutsch- und Überpufferungshaufen vorprogrammiert ist - das sagt mir jedenfalls mein eigenes technisches Verständnis - Ihr dürft gerne anderer Meinung sein !! :05::klatsch: >>> Für mich wars eigentlich schon erledigt mit der NHK, aber Du hast ja nochmals etwas darüber ausgeführt...... da konnte ich nicht anders.... :48::twisted: