Hallo zusammen!
Ich habe hier einige Modelle, die man nicht alle Tage zusehen bekommt. Diese könnten ja allgemein von Interesse sein. Also eröffne ich neues Thema für Vorstellungen exotischer (also wirklich exotischer) Modelle. Und ich fange gleich mal an.
Das ist ein Modell der 242.001 der MAV. Der Hersteller ist GabaTT. Das Modell muß relativ aktuell sein.
Und es gibt sogar einen kleinen Wikiartikel zum Vorbild.
Ja, es gibt Nachbesserungsbedarf, zumindest an diesem Modell.
Ich muß dazusagen, daß es nicht mein Modell ist. Ich sollte nur mal gucken, da klemme etwas...
Das Gehäuse ist ein Resinguß, und durchaus brauchbar. Die Proportionen erscheinen mir gut getroffen, einzeln angesetzte Teile, leicht geöffnete Kohlenkastendeckel - schon cool. Die Farbe erscheint bei meinen Fotos zu hell, sollte aber passen.
Das Fahrwerk ist eine recht wilde Konstruktion: 2 2mm Kupferplatten werden durch mehrere Distanzstücken aus Kupfer zusammengefügt.
Der jute alte Rechteckmotor ist in die Rahmenplatten eingelassen, und arbeitet mit einer großen Schnecke direkt auf die Treibachse (die 2. Kuppelachse wird über die Stangen mitgenommen). Es gibt eine Decoderschnittstelle.
Die Fahreigenschaften sind garnicht einmal so übel. Zugkraft ist für eine solche Lok eher von untergeordneter Bedeutung, ich würde sie in einem Betrieb ähnlich der legendären Lübeck-Büchener-Eisenbahn sehen, mit kurzen schnellen Zügen. Wobei es im Netz Fotos gibt, die im Museumsbetrieb recht beachtliche Zuglängen zeigen. Die Modellgeschwindigkeit ist unabgeriegelt ebenfalls realistisch - ich habe es aber nicht nachgemessen.
Mechanisch ist die Lok ganz gut aufgestellt. Der Schwachpunkt der Konstruktion ist die Stromabnahme. Diese erfolgt ausschließlich über die Drehgestelle.
Die Drehgestelle bestehen aus 2 Wangen aus Leiterplatten mit Kunststoffdistanzstücken und der Messing-Drehgestelllagerung. Die zusehenden Kontaktfedern habe ich ergänzt, original soll der elektrische Kontakt von den mittig isolierten Laufachsen direkt auf die Leiterplatten übertragen werden. Das gibt natürlich Probleme. Meine Kontaktfedern aus Federbronce helfen da deutlich. Auch die Kuppelachse hat Schleifer bekommen. Nun läuft die Lok doch deutlich besser.
Es gibt beiderseitig LEDs, sehr weißwarm bis eher gelbleuchtend.
Damit diese LEDs nicht die Drehgestelle beleuchten habe ich sie in Lowbudgetlösung mit Malerkrepp eingehaust. Das Malerkrepp wird dann sehr satt mit Sekundenkleber getränkt, und nach dem Trocknen an die Gehäusekonturen angepasst, und zum Ende noch geschwärzt. Nun ist die Lok einsatzbereit.
Für den Betrieb es 2 Einschränkungen: Die Lok hat nur hinten eine Kupplung. Zum Anderen ist die Kurvengängigkeit begrenzt auf etwa 400mm Kurvenradius, Verkleidung und Führerstandsleiter stehen engeren Radien im Weg.
Die Verpackung ist in Anlehnung an altbekannte Lösungen gestaltet, allerdings mit einer selbst gedruckten und gefallteten Hülle aus Druckerpapier.
Insgesamt kann die 242.001 in der Qualität nicht mit anderen Herstellern mithalten, aber es ist schon ein technisch und optisch brauchbares Modell. Und auf jeden Fall ein Farbtupfer. Zum Neupreis kann ich nichts sagen (wie gesagt: nicht meins).
Ich hoffe, nicht gelangweilt zuhaben.