Ich hab eine extrem einfache Lösung gefunden, den erhöhten Verschleiß (bis hin zum "Stehenbleiben" der Lok) - ohne größere Eingriffe und ohne Ersatzteile (lediglich mit Einsatz von Sekundenkleber und Polystyrol-Rundprofil) abzuwenden. Der eigentliche Grund für den erhöhten Verschleiß war die ungenügende Passung der Drehgestell- bzw. Schneckenhalter dieser Loks.
Zunächst muß die Lok teilzerlegt werden - Vorsicht, es könnten diverse Teile mit rausfallen wie Lichtleiter und -blenden:
- Gehäuse abnehmen (durch seitliches Auseinanderziehen vorsichtig nach oben abheben).
- Verbindungsdraht Dachstromabnehmer zur Leiterplatte ablöten.
- Drehgestell-Drähte und Motor-Lötstellen entlöten.
- Leiterplatte abnehmen.
- Drehgestellhalter nach oben abnehmen (Kardanwellen nicht beschädigen - diese möglicht in den Schwungmassen belassen).
Jetzt haben wir die beiden Drehgestell-Halter mit den innenliegenden Schneckenwellen separat vor uns liegen. Diese müssen jetzt erstmal gründlich entfettet werden (Feuerzeugbenzin oder Spiritus) - um später eventuell anhaftende Späne leichter entfernen zu können.
Nun kann es auch schon losgehen:
- Zunächst werden die beiden seitlichen "Haltelöcher" mittels 2,0-mm-Bohrer innen "angeraut".
- Als Nächstes werden 2 kleinere Stücke 2,0-mm-Polystyrol-Rundmaterial (gibt es in jedem halbwegs gut sortierten Bastlerladen) von der Stange abgeschnitten (am Besten 1 cm lang - damit lassen sie sich noch recht gut mit kleiner Zange fassen).
- Diese kleinen Stücke werden jetzt kurz mit einem Ende in Sekundenkleber getaucht und sogleich unter leicht drehenden Bewegungen durch die Haltelöcher gepresst - so, daß auf beiden Seiten etwas davon übersteht.
Jetzt brauchen die Klebestellen etwa 3-4 Stunden Ablüft-Zeit (da der Kleber in den Löchern schlecht ausgasen/austrocknen kann).
Zwischenzeitlich kann der Halter-Grundkörper an den inneren, seitlichen Anschlägen auf eine Rest-Materialhöhe von 6,75 mm abgefeilt werden - siehe Foto:
Wie gleichzeitig auf dem Foto zu ersehen ist, werden jetzt die Einrast-Bohrungen neu angelegt:
- Zunächst werden die überstehenden Polystyrol-Reste am Halter innen und außen plan abgefeilt (wer bereits "ausgeleierte" Halter hat, läßt die Innenseiten ganz wenig hervorstehen - aber wirklich nur ganz wenig).
- Danach werden die Löcher - leicht nach oben versetzt - mittels 1,0-mm-Bohrer neu gebohrt, siehe Foto.
- Anschließend werden diese Löcher mittels 2,0-mm-Bohrer wieder auf die Normalgröße aufgebohrt.
Jetzt muß der gesamte Halter gründlich von Spänen und anderen Resten befreit und geschmiert werden (ich verwende dafür standardmäßig Teflon-Fett von Robbe (siehe nächstes Bild - im Hintergrund) ...
Somit kann die Lok jetzt wieder zusammengebaut werden - die Schneckenwelle greift nunmehr vollständig in das Antriebszahnrad ein, die Halter sitzen straff und bündig auf den Drehgestellen und die Lok fährt - nach kurzer Einlaufzeit - besser (und ruhiger) als je zuvor.
Der Zusammenbau erfolgt - in entgegengesetzter Reihenfolge - wie das Auseinandernehmen. Dabei empfiehlt sich, zunächst die Drehgestell-Drähte etwas zu strecken, um sie an der Platine vorbei nach oben zu führen - dann den Motor anlöten und danach die Drähte ...
Diese Reparatur wurde bereits an mehreren Loks ausgeführt - jeweils zur vollen Zufriedenheit !!!
Hier noch ein paar kleine Videos:
Fahrverhalten der Lok vor der Reparatur: http://pc-harry.de/shop/CLIP0285.AVI
Fahrverhalten der Lok nach der Reparatur: http://pc-harry.de/shop/CLIP0286.AVI
Fahrverhalten und -geräusche der Test-Lok: http://pc-harry.de/shop/CLIP0291.AVI
* Sollten die Videos im Browser nicht direkt wiedergegeben werden können, bitte diese erst herunterladen und dann ausführen! *
Die gesamte Reparatur dauert - ohne die Kleber-Trocknungszeit - ungefähr 1 Stunde pro Lok (bei sich einstellender Routine sicherlich auch weniger).
Viel Spaß beim "Nachbauen" !!!