Weichenantrieb mit Servo (Tillig-Weichen)

  • Nun, ich habe einige Tillig-Weichen auf der Anlage, aber die nerven. Die Kontaktgabe ist eher schlecht, auch schalten die zwar zu 99%, aber das 1% ist nervig, wenn der Zug im Tunnel steht...

    Also habe ich mir gedacht, die Weichen mit einem Servo-Unterflurantrieb auszustatten. Das ist ja nun nix neues, aber ich habe auch gleich einen Microtaster mit eingebaut, der das Herz umschaltet.

    Dank Fräse lassen sich die Teile schnell aus PVC ausfräsen. Gesamtkosten: 1€ für das Microservo und 0,43€ für den Taster von Farnell. Plaste aus der Bastelkiste und etwas Zeit...

    So kann ich die 47 nervigen Weichen umrüsten...

  • Zitat von Tren_en_TT

    ...
    Dank Fräse lassen sich die Teile schnell aus PVC ausfräsen. Gesamtkosten: 1€ für das Microservo und 0,43€ für den Taster von Farnell. Plaste aus der Bastelkiste und etwas Zeit ...

    Nicht schlecht, aber was kostet die erforderliche Fräse, um das Teil so sauber hinzubekommen ? :700:

    Freizeit kostet Geld ... viel Geld und dennoch, gönn dir was Gutes, auch wenn du in Not bist. Was hast du vom Geld, wenn du erst tot bist? 🍻

  • Hallo
    wenn du dich auskennst,jede Menge Arbeit.Ansonnsten so ab schätze mal 1000,-€ aufwärts.
    Kannst du noch mehr dazu zeigen,aus der Zeichnung geht die Funktion noch nicht so richtig hervor.
    Schönen Sontag
    Klaus

  • In der Bahn sind die eingebaut, kommt man so schlecht ran zum Foto machen. Deswegen nochmal eine Zeichnung.
    Am Hebel des Servos ist eine Federstahlnadel angebracht. Diese geht durch die Platte und betätigt die Weiche. Der Federstahldraht gibt die nötige Vorspannung und Flexibilität.
    Der Schalter wird durch das Auslenken des Hebels gleich mitbetätigt. So kann nichts schiefgehen.

  • Zitat von Tren_en_TT

    Gesamtkosten: 1€ für das Microservo und 0,43€ für den Taster von Farnell. ...


    Nicht schlecht, die Idee, aber die Gesamtkosten würden mich schon mal interesseieren. Das Servo für nur 1,- Euro???
    Kaum zu glauben... :05:

    NeTTe Grüße vom Toni
    Mitglied der IG - Car System und RC in TT

    https://tt-modellbahnforum.de/index.php?attachment/5369-b%C3%A4rchen-gif/

  • Also, hier gibt es die Servos:

    http://www.ebay.de/itm/1611559484…8414%26_rdc%3D1

    Die Taster bei Farnell, Preis hatte ich ja geschrieben.

    Dann eine Packung mit 50Stück langen Stecknadeln (Federstahlersatz), beim Chinesen um die Ecke für unter 1€

    Naja - und dann etwas Plaste aus der Bastelkiste und etwas Zeit zum fräsen.

    Gesamtkosten 1,50€ aufgerundet. Pro Weichenantrieb...

  • Besten Dank, solche Servos kann ich gut für meine Schalt-/Steuerelemente vom Car System gebrauchen und bei dem Preis gibt es ja einige mehr davon, um die an Stelle der teuren Sachen von Faller für Stoppstellen und Parkplätze zu verwenden... :05:

    NeTTe Grüße vom Toni
    Mitglied der IG - Car System und RC in TT

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  • Klar, ich habe damit auch die Antriebe für die Weichen vom Car-System gemacht. Und eigentlich wäre das auch eine Variante für Stoppstellen, hast recht, anstelle von Elektromagneten einfach einen Dauermagnet wegdrehen...

  • Ja eben, das ist wesentlich preiswerter und auch einfacher von der Bedienung und Justage.
    Da ich ja sowieso auf Magnetband fahre, da kann somit einfach ein Stück von dem Band so wie die Zungen einer Weiche der Bahn bewegt werden und das funzt auch ganz prima.

    NeTTe Grüße vom Toni
    Mitglied der IG - Car System und RC in TT

    https://tt-modellbahnforum.de/index.php?attachment/5369-b%C3%A4rchen-gif/

  • Ich habe mal ein paar Fotos von einem Halter gemacht, 3 habe ich verbaut. Jetzt habe ich die Form noch etwas geändert und auch noch eine kleine Leiterplatte dazu gemacht. Da ich die Servos sowieso mit einemm getrennten 5V-Netzteil versorge, brauche ich auch keine galvanische Trennung vom Gleis, also nur Kleinkram auf der Leiterplatte. So habe ich dann noch 1 Buchse mit 3 Anschlüssen vom Gleis (links, Rechts, Herzstück) und 5V-Versorgung.
    läßt sich so leichter auf der Anlage verdrahten - ergibt weniger Kabelverhau.

    Jetzt macht der Weichenumbau Spaß, einfach alten Antrieb ab, Draht an Herzstück löten, Loch bohren, Langloch unter Stellhebel fräsen, festschrauben - fertig.

    Der Clou: Wenn man will kann man das Servo aufmachen und einen 4. Draht an den Schleifer des Poti anlöten. Somit hat man dann immer die aktuelle Stellung des Servos auch nach dem Einschalten. Und man kann getrost die Impulse ausschalten. Sobald sich das Servo zu verstellen droht, regelt man nach...

  • Nicht, das ihr denkt es ist nichts passiert. War nur etwas "außer Betrieb" (Umzug nach Andalusien).

    Also, nach Tests und weiteren Überlegungen und Anregungen hier aus dem Forum habe ich damals das Konzept noch einmal überdacht und habe das Gehäuse abgeändert. Es kann in einer Aufspannung gefräst werden, außer den beiden Befestigungsbohrungen.
    Damit ist die Herstellung einfach und schnell.

    Grund der Änderung:
    Der Draht wird nun in einer Kulisse des Servos geführt. Damit hat man einen größeren Winkel, kann feinfühliger einstellen und die Kraft der Weiche wirkt nicht zurück auf das Servo. So kann man nach dem Stellen die Servos einfach abschalten. Das ist wesentlich sicherer, um eventuellen Rucklern vorzubeugen.
    Die Lage des Servos kann sofort nach dem Einschalten abgefragt werden, da der Schleifer des Potis abgefragt wird und somit klar ist, in welcher Stellung (Endlage links/rechts oder unsicher) sich die Weiche befindet.

    Ich habe einige verbaut, laufen zufriedenstellend. Nun habe ich noch mal 50 Leiterplatten in der Herstellung.
    Wenn jemand interesse hat, kann ich ja welche anbieten. Ebenfalls für die, die fräsen können, kann ich die Fräsdaten zur Verfügung stellen.

    LG,
    Ingolf

  • So, lange hatte ich es versprochen, nun habe ich aber mal paar Fotos gemacht.

    Hier auf dem Foto mal 3 Weichenservos fertig zur Montage.
    Der Federstahldraht kann nach der Montage auf die erforderliche Länge gekürzt werden.
    Das Servo wird per 12bit Hardware-PWM angesteuert. Der besondere Clou: das Poti des Servos wurde angezapft um dessen tatsächliche Lage zu erkennen. Das hat viele Vorteile:
    -Beim Einschalten der Anlage fahren die Servos nicht wild umher, sondern der Dekoder weiß ja, wo das Servo steht und bewegt es nur, wenn es nicht in der Neutrallage liegt. Die Neutrallage (und ob es eine gibt) kann per CV angegeben werden.
    -Die Servos werden nach dem Stellvorgang ausgemacht. Wenn das Servo sich aber verstellen sollte, regelt der Dekoder sofort nach.
    -Das Setup ist extrem einfach.

    Zur Inbetriebnahme benötigt man einen Taster, wie unten zu sehen. Den drückt man einmal und das Servo fährt in die Mittelstellung. Dann zieht man den Stromversorgungsstecker ab. Jetzt montiert man das Servo, das die Weichenzunge jetzt in der Mitte steht. Nun schließt man das Servo wieder an, drückt den taster, dreht das Servo per Hand auf den linken Anschlag der Weiche mit der gewünschten Vorspannung des Federstahldrahtes. Nach einigen Sekunden dreht sich das Servo in die Mittellage, dann dreht man wieder händisch das Servo in die rchte Lage. Nach kurzer Zeit fährt das Servo in die Mitte und macht einen Durchlauf von Links nach rechts. Fertig. Noch per CV die Adresse bestimmen, und die Weiche ist ansprechbar.

    -Die Umschaltzeit kann frei wählbar eingestellt werden,
    -die Neutrallage ist frei wählbar.
    -man kann auch eine stabile Neutrallage vorgeben, die Weiche kehrt dann nach dem Schalten von alleine in diese Lage zurück (nach einer frei wählbaren Zeit)


    Wer sich dafür interessiert, ich baue die Weichendekoder nicht zusammen, maximal biete ich diese als Bausatz an, genau das ist alles enthalten: (auf dem Bild fehlt der Federstahldraht, hatte gerade keinen zur Hand, dafür gibt es dann noch ein kleines Handbuch mit allen CVs, Bauanleitung etc. Für Rocrail gibt es auch ein xml-File für die Programmierung.
    Bei der Leiterplatte müssen noch die Nasen abgefeilt werden und das gefräste Gehäuse muss noch etwas entgratet werden.
    Das Servo muss man öffnen und eine Litze an den Mittelabgriff des Potis anlöten.
    Das 3-adrige Kabel, was am Servo zu lang ist, wird gleich für den Microschalter verwendet.


    So sieht die Leiterplatte vorm zertrennen aus, ich kann die so besser programmieren auf dem Nadelbettadapter.


    Und so simpel ist der "Programmier-Taster"

  • Noch schnell mal für Interessierte die CV´s nachreichen:

    CV1: Dekoderadresse
    CV7: Software-Version
    CV8: Herstellerkennung ($72)
    CV9: Dekoderadresse MSB
    CV29: Config nach DCC-Norm
    CV33: 1 = Update-Modus
    CV34: Power-On Lage 0..3 (0=läuft auf L, 1=Läuft auf H, 2=bleibt wo er ist, wenn Lage unsicher, läuft auf L, 3=bleibt wo ist, wenn Lage unsicher läuft auf H)
    CV35/36: Zeit in 20ms Steps für die Bewegung von einem zum Anderen Ende
    CV37/38: Zeit in µs für L-Lage
    CV39/40: Zeit in µs für H-Lage
    CV41: Spannung am Poti bei L-Lage in 0,0195V/Steps (Read only)
    CV42: Spannung am Poti bei H-Lage in 0,0195V/Steps (Read only)
    CV43: 1= Servo wird nach Stellvorgang abgeschaltet
    CV44: 1= Servo wird bei off-Zustand nachgeregelt, wenn es verstellt wird
    CV45: Servo- Rückstellzeit in 0,1s Steps (0=deaktiviert), 0,1s-25,5s)